BERLIN. Der milliardenschwere Unternehmer Reinhold Würth hat sich für eine Zusammenarbeit zwischen der Union und der AfD ausgesprochen. Die Wirtschaftswende gelinge nur, wenn die SPD Friedrich Merz nicht dauernd in seinen Vorhaben blockiere, sagte Würth der FAZ. Daher plädiere er dafür, daß die Union eine Minderheitenregierung bilde – „wenn die AfD das unterstützt, egal aus welchem Grund, dann wäre das in Ordnung“.
Er habe bereits vor der Wahl gesagt, daß es eventuell zu einer Minderheitsregierung kommen müsse, betonte Würth. Merz müsse sich entsprechende Mehrheiten suchen. „Was die CDU fordert“, sagte er „ist gut“.
Zugleich warnte der sogenannte Schraubenkönig vor der AfD. Es sei für ihn „unbegreiflich“, wie die Partei so weit kommen konnte. Ihn erinnere der Aufstieg der AfD an die Zeit des Nationalsozialismus: „Wenn man die Zeit zwischen 1930 und 1933 mit heute vergleicht, sind wir genau auf der gleichen Spur. Die Menschen rennen Agitatoren hinterher, schreien Hurra und denken nichts.“
Vor einem Jahr verschickte Würth Anti-AfD-Briefe
Im März des vergangenen Jahres hatte Würth einen Brief an seine Mitarbeiter versendet, in dem er sie aufforderte, nicht die AfD zu unterstützen. „Bloß wegen ein bißchen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig“, hieß es in dem Text. Die AfD wolle „mindestens eine Demokratur oder gar eine Diktatur einführen“.
Niemand müsse in Deutschland hungern oder in Armut leben. Sogar der durchschnittliche AfD-Wähler verfüge über ein eigenes Auto und fahre mindestens einmal im Jahr in den Urlaub. (lb)