OSLO. In Norwegen hat die Gerichtsverhandlung gegen einen islamistischen Attentäter begonnen, der im Juni 2022 am Tag vor der örtlichen Gay-Pride-Parade eine Schwulenbar attackiert und dabei zwei Menschen getötet hatte. 21 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Als tatverdächtig gilt der 44jährige iranische Kurde Zaniar Matapour.
Gleich zu Beginn der Verhandlung fragte er den Richter Eirik Aas, wieso das Verfahren während des Ramadan stattfinde. „Der Ramadans ist für uns heilig. Die Gerichte schließen doch auch während der christlichen und jüdischen Feiertage.“ Er sehe keinen Konflikt zwischen den islamischen Feiertagen und dem Beginn des Gerichtsverfahrens, antwortete Aas.
Zu Beginn der Verhandlung plädierte der Angeklagte darauf, nicht schuldig zu sein.
BREAKING:
The Islamist terrorist who killed 2 in an attack against the Gay Pride parade in Oslo in 2022 is mad at Norway for starting the trial now
As the trial started y-day, he said:
“Ramadan is holy for us. Courts aren’t in session during Christian & Jewish holidays. Why?” pic.twitter.com/RMpb8GZkoi
— Visegrád 24 (@visegrad24) March 12, 2024
Gerichtstermin für Islamisten-Prediger steht noch nicht fest
„Dieser Angriff richtete sich gegen zufällige Menschen, die die Sommernacht im Zentrum von Oslo genossen“, sagte Staatsanwalt Sturla Henriksboe in seiner Eröffnungsrede vor Gericht. Dem mutmaßlichen Attentäter drohen bei einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft und eine anschließende Sicherheitsverwahrung.
Vor der Tat bekannte sich Matapour zu der Terrororganisation Islamischer Staat. Zudem soll der in Norwegen aufgewachsene pakistanische Islamisten-Prediger Arfan Bhatti in die Planung des Anschlags eingebunden gewesen sein. Im Herbst 2022 wurde Bhatti in Pakistan verhaftet, ein Termin für eine Gerichtsverhandlung steht noch nicht fest. (lb)