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Großbritannien: Londons S-Bahn verpaßt sich woke Liniennamen

Großbritannien: Londons S-Bahn verpaßt sich woke Liniennamen

Großbritannien: Londons S-Bahn verpaßt sich woke Liniennamen

Auf dem Foto befindet sich Londons Bürgermeister Sadiq Khan während der Vorstellung der neuen Namen der städtischen S-Bahn-Linien. (Themenbild)
Auf dem Foto befindet sich Londons Bürgermeister Sadiq Khan während der Vorstellung der neuen Namen der städtischen S-Bahn-Linien. (Themenbild)
Londons Bürgermeister Sadiq Khan: Verpaßt der S-Bahn in London ein politisch korrekteres Image. Foto: picture alliance / empics | Jonathan Brady
Großbritannien
 

Londons S-Bahn verpaßt sich woke Liniennamen

Großbritanniens Hauptstadt London gibt sich fortschrittlicher denn je und läßt ihre S-Bahn-Linien aus Gründen der „Vielfalt“ umbenennen. Auch Frauenfußball und ein altes Migrantenschiff spielen eine Rolle. Da will auch ein Sportartikelhersteller nicht abseits stehen.
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LONDON. Londons städtische Verkehrsgesellschaft „Transport for London“ (TfL) hat angekündigt, seine S-Bahn-Linien umzubenennen. Die neuen Namen sollen ab August gelten und die Lokalgeschichte der britischen Metropole ebenso wie die „kulturelle Vielfalt“ der Stadt widerspiegeln, teilte Londons Bürgermeister und Vorsitzender von TfL, Sadiq Khan, mit.

Unter anderem werde eine Linie im Süden der Stadt nach dem Marineschiff „Empire Windrush“ benannt werden, das im Jahr 1948 als eines der ersten Schiffe hunderte Einwanderer von den Karibik-Inseln nach Großbritannien gebracht hatte. Damit wolle man die örtlichen Migranten würdigen, betonte Khan: „Auch heute prägt die Generation Windrush unsere Stadt.“ Eine weitere Verbindung zwischen der Stadtmitte und der nordwestlich gelegenen Stadt Watford soll künftig „The Lioness line“ heißen. Dies soll zu Ehren der Spielerinnen der englischen Frauenfußballmannschaft geschehen, die im Jahr 2022 die Europameisterschaft gewonnen hatte.

Londons S-Bahn wird Wahlkampfthema

Als weitere Namenspatrone der Linien dienen ein auf die HIV-Behandlung spezialisiertes Krankenhaus, das als ein „geschätzter Ort“ für die „örtliche LGBTQ+-Gemeinschaft“ gelte, ehemalige Viertel der jüdischstämmigen Weber sowie die Suffragetten, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts für das Frauenwahlrecht eingesetzt hatten. Die Kosten des damit verbundenen Rebranding-Prozesses werden auf rund 6,3 Millionen Pfund (umgerechnet 7,4 Millionen Euro) beziffert.

Rund drei Monate vor den geplanten Bürgermeisterwahlen in London ruft die Umbenennung deutliche Kritik am sozialdemokratischen Amtsinhaber von der Labour-Partei hervor. Die liberalkonservative Gegenkandidatin Khans und Tory-Stadtverordnete Susan Hall nannte den Vorstoß eine „sinnlose Tugendprahlerei“. Sie beklagte, daß die Stadtverwaltung nichts gegen wachsende Kriminalität in den öffentlichen Verkehrsmitteln unternehme und daß TfL die vorhandenen Mittel „in alle Richtungen“ verschwende.

Nicht nur London will sich mit Rebranding ein fortschrittliches Image verpassen. Auch die English Football League (EFL), Englands zweite Fußball-Liga, will ab Freitag neun Tage lang sogenannte „Regenbogenbälle“ mit den Farben der LGBTQ-Bewegung einsetzen. Dies soll ein Zeichen dafür setzen, daß Fußball „für alle da“ sei. Der Sportbekleidungshersteller Puma, der die Liga sponsert, hat angekündigt, für jedes erzielte Tor Geld an ein Projekt für sexuelle Minderheiten zu spenden. (kuk)

Londons Bürgermeister Sadiq Khan: Verpaßt der S-Bahn in London ein politisch korrekteres Image. Foto: picture alliance / empics | Jonathan Brady
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