WIEN. Die deutschlandweite Debatte um ein angebliches „Remigrationstreffen“ in Potsdam scheint sich für den Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, auszuzahlen. Sein für März angekündigtes Buch „Remigration: Ein Vorschlag“ liegt inzwischen auf Platz eins der meistverkauften deutschsprachigen Bücher auf der Webseite des Internethändlers Amazon. Sellner war im Zuge der „Correctiv“-Enthüllungen um vermeintliche Deportationspläne für deutsche Staatsbürger vor etwa zwei Wochen einem größeren Publikum bekannt geworden.
Ein Artikel des Medienunternehmens mit dem Titel „Geheimplan gegen Deutschland“ hatte behauptet, Teile von AfD, CDU sowie Unternehmer und Parteilose planten zusammen mit Sellner im Geheimen die grundgesetzwidrige Vertreibung deutscher Staatsbürger aus der Bundesrepublik. Infolgedessen war es zu deutschlandweiten Protesten gegen die AfD gekommen.
Sellner dankt „Correctiv“ für die Werbung
Zudem hatten mehrere Medien berichtet, gegen den Österreicher Sellner liege ein Einreiseverbot nach Deutschland vor. Das stellte sich jedoch als falsch heraus. Nach einer Kontrolle durch die Bundespolizei durfte der 35jährige am Montag die österreichisch-deutsche Grenze passieren.
Sellner selbst bezeichnet das aufkommende Interesse an ihm und seinem Buch gegenüber der JUNGEN FREIHEIT als „eine gute Nachricht“. Selbst wenn er beim nächsten Mal nicht mehr einreisen dürfe, würden durch die mediale Aufmerksamkeit seine politischen Ideen „in die bundesdeutsche Debatte einsickern“. Er fügte hinzu: „‚Correctiv‘ danke ich höflich für die Werbung.“ (st)