FRANKFURT AM MAIN. Der ehemalige SWR-Intendant Peter Voß hat dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorgeworfen, unausgewogen zu berichten. Es brauche „weder flammende Bekenntnisse noch naheliegende Annahmen, sondern nüchterne Situationsbestimmungen unter Abwägung aller relevanten Fakten und Argumente – auch solcher, die vermeintlich ‚den falschen Leuten‘ nützen“, schrieb der 82jährige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Andernfalls verkämen Nachrichten zur Bevormundung der Bürger.
Mit Blick auf die AfD betonte er, sie gehöre zur deutschen Gesellschaft – genauso wie „Klimakleber, treckerfahrende Straßenverstopfer und streikwütige Lokführerfunktionäre“. Solange die Partei nicht verboten sei, müsse das akzeptiert werden. „Das kann einem passen oder nicht, mir persönlich paßt es weniger, aber es ist nun einmal so.“
Die Bundesbürger und die Institutionen des Staates müßten sich entscheiden, ob sie die AfD „politisch stellen und bezwingen oder nur juristisch und administrativ aus dem Weg räumen wollen“. Letzteres käme einem „Armutszeugnis für unsere Demokratie“ gleich. (st)