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Nach Tod bei Polizeieinsatz: Migrantenkrawalle erschüttern Paris

Nach Tod bei Polizeieinsatz: Migrantenkrawalle erschüttern Paris

Nach Tod bei Polizeieinsatz: Migrantenkrawalle erschüttern Paris

Ausschreitungen in Paris: Jugendliche Randalierer lassen einen Feuerwerkskörper auf der Straße explodieren
Ausschreitungen in Paris: Jugendliche Randalierer lassen einen Feuerwerkskörper auf der Straße explodieren
Jugendliche Randalierer lassen einen Feuerwerkskörper auf der Straße explodieren Foto: picture alliance / abaca | Poitout Florian/ABACA
Nach Tod bei Polizeieinsatz
 

Migrantenkrawalle erschüttern Paris

Brandstiftung, Sachbeschädigung, Angriffe auf Polizisten: heftige Ausschreitungen toben im Pariser Stadtteil Nanterres. Auslöser ist offenbar der Tod eines 17jährigen Algeriers.
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PARIS. Im Pariser Vorort Nanterre ist es nach einem durch die Polizei verursachten Tod eines 17jährigen zu Ausschreitungen durch junge Migranten gekommen. So versammelten sich unter anderem Randalierer am Dienstag abend vor einer Polizeiwache und warfen mit Feuerwerkskörpern auf die Beamten, wie die französische Zeitung Le Parisien berichtet. „Es sind Mobs unterwegs, die Autos in Brand stecken und Polizisten mit Feuerwerk attackieren“, sagte ein Polizeisprecher der britischen Zeitung Metro.

In sozialen Netzwerken kursierten Videos von brennenden Fahrzeugen und zerstörten Bushaltestellen. Die Polizei nahm mindestens 24 Menschen fest und setzte teilweise Gummigeschosse und Tränengas ein.

Verhalten des Polizisten werfe „Fragen auf“

Auslöser des Protests ist der Tod des 17jährigen Naël M. Der Jugendliche mit algerischen Wurzeln war am Dienstag von einer Motorradstreife der Polizei angehalten worden. Ein vom Sender France Info authentifiziertes Video zeigt, wie einer der Beamten seine Waffe auf Höhe der Fahrertür in das stehende Auto richtet. Als das Fahrzeug plötzlich losfährt, feuert der Beamte aus nächster Nähe in das offene Autofenster. Offenbar wurde Naël M. dabei tödlich getroffen.

Das Verhalten des Polizisten werfe „Fragen auf“, sagte der Pariser Polizeichef Laurent Nunez. Der Beamte wurde wegen Mordverdacht festgenommen. Der französische Innenminister Gérald Darmanin veröffentlichte eine Nachricht auf Twitter: „Nach dem Tod eines jungen Autofahrers, der heute Morgen in Nanterre von zwei Polizeibeamten kontrolliert wurde, hat die IGPN (Generalinspektion der nationalen Polizei) die Ermittlungen an sich genommen, um die Umstände dieses Vorfalls aufzuklären.“

Ausschreitungen kein Einzelfall

In einer Stellungnahme erklärte die Pariser Polizei, Naël M. habe zuvor gedroht, die Beamten zu überfahren. Das Leben der Polizisten habe auf dem Spiel gestanden. Die Anwälte der Familie von Naël M. wiesen diesen Vorwurf zurück. „Wir werden ihnen niemals vergeben. Sie haben meinen Enkel getötet. Wir sind zutiefst unglücklich und wir sind gegen die Regierung“, zitierte die britische Metro die Großmutter des toten Jugendlichen.

Seit Jahrzehnten kommt es in Frankreich immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen von jungen Migranten. Die bislang schlimmsten Vorfälle ereigneten sich im Herbst 2005, als insgesamt etwa 25.000 Jugendliche wochenlang Brandstiftungen begingen und sich Kämpfe mit der Polizei lieferten. Anlaß war der Tod zweier Jugendlicher gewesen, die sich auf der Flucht vor der Polizei in einem Umspannwerk versteckten und dort Stromschläge erlitten. (lb)

Jugendliche Randalierer lassen einen Feuerwerkskörper auf der Straße explodieren Foto: picture alliance / abaca | Poitout Florian/ABACA
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