HAMTRAMCK. Mehr als hundert Vertreter der LGBTQ-Bewegung haben am Wochenende in der Stadt Hamtramck im US-Bundesstat Michigan gegen den dortigen Stadtrat demonstriert. „Das Ziel unserer Veranstaltung ist es, daran zu erinnern, daß die queere und die Trans-community eine lang etablierte Geschichte in dieser Stadt haben“, erklärte Amanda Levitt, die die Demonstration organisiert hatte.
Rev. Roland Stringfellow, a Detroit pastor, portion of his talk at LGBTQ protest now in Hamtramck: pic.twitter.com/cLDJAWuz5L
— Niraj Warikoo (@nwarikoo) June 24, 2023
Hintergrund des Protests ist ein zuvor vom mehrheitlich mit Moslems besetzten Stadtrat verabschiedetes Gesetz, das das Zeigen der sogenannten Regenbogenflagge in der Öffentlichkeit verbietet. Der Stadtrat hat seit 2015 eine islamische Mehrheit. Etwa 62 Prozent der Einwohner der Stadt kommen aus Einwandererfamilien, die meisten davon aus dem Jemen und Bangladesch.
Stadtrat weist die Kritik zurück
Bürgermeister Amer Ghalib verteidigte die Entscheidung. „Ihr kennt die Konsequenzen nicht, die es hat, wenn man jeder Gruppe erlaubt, ihre Flagge in der Stadt zu hissen. Unsere Bürger sind in unseren Augen alle gleich wichtig und wir werden ihnen weiterhin dienen. Ohne Diskriminierung, Liebhaberei oder bevorzugte Behandlung.“
Es gebe „Überreaktionen“ auf die Entscheidung. „Manche Menschen sind nicht bereit, zu akzeptieren, daß sie die Abstimmung verloren haben“, betonte Ghalib. Stadtratsmitglied Mohammed Hassan wies die Kritik ebenfalls zurück. „Ich arbeite für die Menschen und gehe danach, was die Mehrheit der Menschen mag“, betonte er kurz vor der Abstimmung. (lb)