KIEL. Ein internes Prüfteam hat „keine politischen Filter“ in der Berichterstattung des NDR im Kieler Landesfunkhauses feststellen können. Es habe „keine politische Beeinflussung“ in der Arbeit der Landesfunkhausredaktion gegeben, lautete das Fazit der Sender-internen Prüfer. Die Berichterstattung des Mediums habe demnach nicht gegen journalistische Prinzipien verstoßen, urteilten sie.
Das wesentliche Problem sei vielmehr „ein gestörtes Redaktionsklima“ im Funkhaus. Zudem beanstandeten die Prüfer „mangelnde Kommunikation und fehlendes Vertrauen“ in der Redaktion des öffentlich-rechtlichen Senders (ÖRR), der Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen zu seinem Sendegebiet zählt.
„Filter“-Vorwürfe zwangen NDR-Direktorin zum Rücktritt
Zuvor war dem ÖRR-Sender vorgeworfen worden, er habe die Arbeit seiner Journalisten teilweise eingeschränkt, unvoreingenommene Berichterstattung verhindert und kritische Informationen heruntergespielt. Selbst der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in Niedersachsen hatte daraufhin scharfe Kritik geäußert und eine detaillierte Aufklärung gefordert.
Ein Teil dieser Vorwürfe habe sich nun als „haltlos“ erwiesen, sagte der Intendant des Senders, Joachim Knuth, zu den Ergebnissen des internen Berichts seines Arbeitgebers. Demzufolge hatte das Prüferteam innerhalb der Redaktion über 60 Gespräche mit Mitarbeitern zur Arbeitsweise des Medienhauses geführt.
Die Krise beim RBB, der ebenso zu den Medienanstalten der ARD gehört, hatte die angeblichen Defizite in den Redaktionsräumen in Kiel offengelegt. Angesichts des Skandals war die Direktorin des Senders, Sabine Rossbach, Anfang September von ihrem Posten zurückgetreten. (ab)