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Baerbocks Buch: Lieber vergessen als nachbessern

Baerbocks Buch: Lieber vergessen als nachbessern

Baerbocks Buch: Lieber vergessen als nachbessern

Annalena Baerbocks Buch - jetzt soll es schnell vergessen werden Foto: picture alliance/dpa | Christoph Soeder
Annalena Baerbocks Buch - jetzt soll es schnell vergessen werden Foto: picture alliance/dpa | Christoph Soeder
Annalena Baerbocks Buch – jetzt soll es schnell vergessen werden Foto: picture alliance/dpa | Christoph Soeder
Baerbocks Buch
 

Lieber vergessen als nachbessern

Am Ende dürfte sich Grünen-Chefin Annalena Baerbock nun wohl selbst über ihr Buch „Jetzt. Wie wir unser Land verändern“ geärgert haben. Wegen Plagiatsstellen zur Wahlkampfmunition der Gegner geworden, wollte sie es eigentlich überarbeiten. Doch daraus wird nichts mehr.
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Was als Mittel gedacht war, um die damalige Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und ihre Agenda den Wählern näher zu bringen, wurde zum Rohrkrepierer erster Güte. Ihr Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ entpuppte sich bei näherem Hinsehen als an vielen Stellen zusammenplagiiert. Das geschah sogar an Stellen, wo sie persönlich Erlebtes schildert, um besonders menschlich und nahbar zu scheinen.

Nach und nach bröckelte die Fassade der Politikerin, die es offensichtlich nicht nur beim Lebenslauf auf Ausschmückungen setzte. Schließlich verkündete der Ullstein Verlag, dem das Buch von Baerbock ein Honorar von rund 30.000 Euro Wert war, daß es überarbeitet und mit zusätzlichen Quellenangaben versehen werde. Das war im Juli.

Vier Monate später steckt Baerbock zwar nicht als kommende Kanzlerin, aber immer noch als Grünen-Chefin in Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Ampelregierung mit SPD und FDP. Daß die Korrektur ihres Wahlkampfstolpersteins derzeit nicht die höchste Priorität hat, ist verständlich.

Baerbock: Schaffe Überarbeitung des Buches nicht

Doch auch in Zukunft will die gescheiterte Hoffnungsträgerin ihr Werk nicht mehr zu Überarbeitungszwecken hervorholen. Ullstein zitiert sie mit den Worten: „Der Wahlkampf und die nachfolgenden Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen haben nicht den Raum für die notwendigen Ergänzungsarbeiten gelassen. Es ist absehbar, daß sich dies in den kommenden Monaten nicht ändern wird.“

Was ihre Partei-Vize Ricarda Lang wohl dazu sagt? Ende Juli hatte sie gegenüber dem Spiegel noch darauf bestanden, daß Baerbock Wort hält und nachbessert. „Da gab es Fehler. Die hat auch Annalena Baerbock selbst eingestanden und auch schon gesagt, daß sie da nochmal nachlegen wird, was die Quellenangaben angeht. Das ist für mich das, was ich erwarte, von einer Kandidatin“, urteilte die Langzeitstudentin Lang über ihrer Parteichefin.

Ullstein Verlag nimmt Buch aus dem Handel

Über das unfreiwillig zur Wahlkampfmunition der Gegenseite gewordene Buch soll allerdings der Mantel des Schweigens – oder besser des Vergessens fallen. So kündigte Ullstein am Donnerstag an, es aus dem Handel zu nehmen. Auch dem Branchendienst „Buchreport.de“ heißt es dazu knapp: „Das Buch ‘Jetzt’ von Grünen-Politikerin Annalena Baerbock wird aus dem Handel genommen. Vorausgegangen war dem eine Plagiats-Kontroverse.“

Zunächst hieß es, die noch im Handel befindlichen Bücher sollten preisgebunden bleiben. Kurz darauf sagte eine Verlagssprecherin auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa, diese würden nicht mehr verkauft. Das eBook sei nicht mehr verfügbar. So schnell möchte man das Kapitel Baerbock und Ullstein also vergessen und verdrängen.

Annalena Baerbocks Buch – jetzt soll es schnell vergessen werden Foto: picture alliance/dpa | Christoph Soeder
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