Die Statue des russischen Geheimdienstlers Feliks Dzierżyński wird vor dem KGB-Hauptquartier in Moskau 1991 abgeräumt Foto: picture-alliance/ dpa | afp
Vor dreißig Jahren löste Michail Gorbatschow den sowjetischen Geheimdienst KGB auf. Bis dahin hatten dessen Agenten im Kalten Krieg umfangreiche Tätigkeiten entwickelt. Dabei gingen sie rabiat vor, begingen Morde und infiltrierten feindliche Nachrichtendienste. Doch das Image des KGB litt auch unter Korruptionsfällen und Skandalen.
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Bis heute ranken sich Spekulationen um die Auflösung der UdSSR. Wer die 1970er bis anfangs 1980er Jahre durchlebte, konnte zunächst kaum Anzeichen einer baldigen Schwächung des östlichen Machtblocks sehen. Dann aber kam ein Puzzleteil zum anderen. Ein osterfahrener Studienfreund, der über hochrangige Bekannte Insiderwissen hatte, prophezeite 1985, die SU werde auf Reagans äusserst großzügig finanziertes Drohpotential („Krieg der Sterne“) keinerlei adäqate Antwort mehr finden können. Ein Studentenpfarrer berichtete 1987 nach einer Moskauer Studienreise, die Perestroika funktioniere nicht. Der russischen Bevölkerung gehe es viel schlechter als zu Breschnjews Zeiten. In der Zeitschrift Criticon, die ich heisshungrig verschlang, war die Rede davon, ein gar nicht kleiner Prozentsatz führender SED-Funktionsträger befürworte insgeheim die Wiedervereinigung. Und in Rechtsblättern wie Gerhard Freys Nationalzeitung wurde ein warmherzig russenfreundlicher Ton angeschlagen. Obwohl strikt antikommunistisch erzogen, begann ich, Mitgefühl mit dem angeschlagenen Koloss des Ostens zu empfinden. Solche Empfindungen sollen lagerübergreifend bis heute vorkommen, Tendenz zunehmend.
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Die Statue des russischen Geheimdienstlers Feliks Dzierżyński wird vor dem KGB-Hauptquartier in Moskau 1991 abgeräumt Foto: picture-alliance/ dpa | afp
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