KIEL. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat die Verwendung der Gendersprache an den Schulen des Bundeslandes ausgeschlossen. „Gendersternchen, Binnen-I und Unterstrich sind in der Schule grundsätzlich nicht gestattet“, sagte Prien den Lübecker Nachrichten.
Zudem verwies sie auf die Regeln des Rates für deutsche Rechtschreibung, die ihre Position bestätigten. Gegenüber der Bild führte sie aus, daß Schülern „das richtige Erlernen der deutschen Sprache nach den anerkannten Regeln“ beizubringen sei. Es ginge nicht darum, „einen ideologisch aufgeladenen Kulturkampf in die Klassen zu tragen“.
„Wer Zusammenhalt will, muß Regeln beachten“
Auf Twitter schrieb die Ministerin in Richtung ihrer Kritiker: „Wenn die gesamte Linke sich empört, daß an deutschen Schulen nach anerkannten Rechtschreiberegeln benotet wird. Wer Zusammenhalt will, muß Regeln beachten und die Einhaltung einfordern!“
Gendersternchen. Wenn die versammelte Linke sich empört, dass an deutschen Schulen nach anerkannten Rechtschreiberegeln gelehrt und benotet wird. Wer Zusammenhalt will muss Regeln beachten und die Einhaltung einfordern!
https://t.co/jpjhyzqGWr— Karin Prien (@PrienKarin) September 5, 2021
Bereits im Mai hatte Prien bekräftigt: „Ich trage dafür Sorge, daß in meinem Bereich eine zwangsweise Veränderung der Sprache nicht stattfindet.“ Prien ist Teil des von Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) eingesetzten „Zukunftsteams“, das dieser vergangenen Freitag präsentierte. Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion in Nordrhein-Westfalen, Sven Tritschler, kommentierte die Aussagen Pries ironisch: „Die CDU blinkt rechts. Es muß auf die Wahl zugehen.“
Hamburger CDU fordert ideologiefreie Sprache an Schulen
Die Hamburger CDU forderte am Sonntag als Reaktion auf den Vorstoß Priens den von SPD und Grünen regierten Senat der Hansestadt auf, „dem Beispiel zu folgen“. Der Landesvorsitzende Christoph Ploß erklärte dazu: „Die Hamburger Schüler sollen die offizielle deutsche Rechtschreibung lernen, nicht eine ideologische, grammatisch falsche Gender-Sprache.“
Zuvor hatte auch das sächsische Kultusministerium den Schulen im Freistaat aufgetragen, künftig keine Sonderzeichen für gendergerechte Sprache zu verwenden. Ein entsprechendes Schreiben sei zu Beginn des neuen Schuljahrs an alle Schulleiter gegangen, bestätigte eine Ministeriumssprecherin der Nachrichtenagentur dpa. (hr)