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„Leid in den afrikanischen Kolonien“: Berliner Wissmannstraße soll umbenannt werden

„Leid in den afrikanischen Kolonien“: Berliner Wissmannstraße soll umbenannt werden

„Leid in den afrikanischen Kolonien“: Berliner Wissmannstraße soll umbenannt werden

Die Wissmannstraße in Berlin soll umbenannt werden Foto: picture alliance / Gobal Travel Images | Gobal Travel Images
Die Wissmannstraße in Berlin soll umbenannt werden Foto: picture alliance / Gobal Travel Images | Gobal Travel Images
Die Wissmannstraße in Berlin soll umbenannt werden Foto: picture alliance / Gobal Travel Images | Gobal Travel Images
„Leid in den afrikanischen Kolonien“
 

Berliner Wissmannstraße soll umbenannt werden

Eine Jury schlägt die Umbenennung der Berliner Wissmannstraße vor. An den bisherigen Namensgeber, einen Kolonialbeamten, soll demnach künftig eine Stele erinnern, und an das Leid, „das Deutsche wie Hermann von Wissmann in den afrikanischen Kolonien über die Menschen gebracht haben“.
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BERLIN. Eine Jury aus Anwohnern, Verwaltung und der Bündnisse „Decolonize Berlin“ und „Berlin Postkolonial“ hat die Umbenennung der Berliner Wissmannstraße vorgeschlagen. Künftig solle sie Baraschstraße heißen, teilte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit.

Für die Umbenennung waren demnach zuvor von Bürgern des Stadtteils 47 Namensvorschläge eingegangen. Über den Namen Baraschstraße wird am kommenden Donnerstag abgestimmt.

Die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung, Annegret Hansen (SPD), kommentierte die Entscheidung der Jury: „Auch, wenn die Jury sich nicht für einen Namen aus dem kolonialen Widerstand entschieden hat, freut es mich doch sehr, daß erneut an das vielfältige jüdische Leben und das Leiden der Menschen in Grunewald erinnert werden soll.“

„Decolonize Berlin“ feiert Umbenennung der Mohrenstraße

Um dennoch einen Bezug zur deutschen Kolonialgeschichte herzustellen, soll eine Stele an der neu benannten Straße auch an das Leid erinnern, „das Deutsche wie Hermann von Wissmann in den afrikanischen Kolonien über die Menschen gebracht haben“, betonte Hansen.

Der neue Name soll künftig laut Bezirksverwaltung an das jüdische Ehepaar Irene und Arthur Barasch erinnern, die mit ihren Kindern bis zu ihrer Deportation in der Straße lebten. Der bisherige Namensgeber Hermann von Wissmann (1853-1905) war ein ehemaliger deutscher Kolonialbeamter, der 1888 einen Aufstand im heutigen Tansania niederschlug.

In Berlin versuchen Bündnisse wie „Decolonize Berlin“ immer wieder die Namensänderung von Straßen durchzusetzen. Im vergangenen August folgten rund 300 Personen einem entsprechenden Aufruf, um die Umbenennung der Mohrenstraße zu feiern. Anfang 2019 hatte es hingegen Proteste von Geschäftsleuten und Anwohner des Afrikanischen Viertels in Berlin gegen Namensänderungen gegeben. „Geschichte macht man nicht dadurch besser, indem man Straßennamen ändert“, äußerten sie. (ag)

Die Wissmannstraße in Berlin soll umbenannt werden Foto: picture alliance / Gobal Travel Images | Gobal Travel Images
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