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Schultze-Rhonhof: Corona-Krise: Ex-General warnt AfD vor zu viel Krawall

Schultze-Rhonhof: Corona-Krise: Ex-General warnt AfD vor zu viel Krawall

Schultze-Rhonhof: Corona-Krise: Ex-General warnt AfD vor zu viel Krawall

Gerd Schultze-Rhonhof
Gerd Schultze-Rhonhof
Gerd Schultze-Rhonhof, Corona-Demonstration Ende August in Berlin Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress / privat / JF-Montage
Schultze-Rhonhof
 

Corona-Krise: Ex-General warnt AfD vor zu viel Krawall

Der frühere Bundeswehrgeneral Gerhard Schultze-Rhonhof hat der AfD zu mehr Zurückhaltung in der Corona-Krise geraten. Die Partei solle sich lieber auf ihre Kernthemen konzentrieren. Von Demonstrationen, bei denen der Polizei feindlich gegenüber getreten werde, müsse sich die AfD fernhalten.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. Der frühere Bundeswehrgeneral Gerhard Schultze-Rhonhof hat der AfD zu mehr Zurückhaltung in der Corona-Krise geraten. Funktionsträger der AfD sollten die Wirkung ihrer Reden und Interviews zu dem Thema bedenken, schrieb Schultze-Rhonhof in einem Brief an mehrere AfD-Abgeordnete und -Funktionäre.

„Die Corona-Pandemie gehört nicht zu Ihren Kernkompetenzen, lediglich der Umgang mit den wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Sie haben sich mit Ihrem bisher gezeigten Engagement zur Corona-Pandemie auf einen gefährlichen Nebenkriegsschauplatz begeben“, warnte der Generalmajor a.D. Es handle sich um medizinische Probleme, bei denen die AfD ihre fachliche Kompetenz überschreite.

Statt dessen riet Schultze-Rhonhof der Partei, den bisher milden Verlauf der Pandemie in Deutschland als „deutsche Leistung“ anzuerkennen. „Unser kränkelndes Nationalgefühl und die Wähler brauchen solche Anerkennungen.“

Kritik an Corona-Demos

Zudem empfahl er der AfD, verstärkt vor den Folgen eines neuen Lockdowns zu warnen und konstruktive Vorschläge zu machen, wie dieser vermieden werden könne. „Das derzeitige Kritisieren der Regierung wegen ihres bisherigen Handelns in der Krise ist kontraproduktiv. Die Regierung mußte handeln und sie hatte Optionen, von denen jede Vorteile und Nachteile hatte. Welche Option die beste gewesen wäre, läßt sich schon deshalb auch im Nachherein nicht mit Sicherheit feststellen, weil eine eventuell bessere Option nicht ausprobiert worden ist. Das nachherige Kritisieren des Regierungshandelns hat in diesem Fall etwas von Besserwisserei und Nörgeln an sich“, gab Schulze-Rhonhof zu bedenken.

Auch warf der Publizist der AfD vor, daß einige ihrer Politiker sich bei den Corona-Protesten unter „Demonstranten der anderen Couleur gemischt“ hätten, wie das sonst „nur in der linken Szene üblich“ sei.

Noch schlimmer sei das Verhalten des AfD-Abgeordneten Hansjörg Müller gewesen, als Demonstranten unter anderem mit schwarzweißroten Fahnen die Treppen des Reichstags erklommen hatten. Dies sei von den Medien als „Erstürmung“ des Reichstags dargestellt worden. Müller habe dann noch mit einem „bühnenreifen linken Fernsehauftritt“ der Polizei die Schuld an der Eskalation gegeben.

Auf Kernthemen konzentrieren

„Die Ballung von Fahnen der rechtsextremen Szene mit TV-Kameras direkt dahinter wirkte auf mich wie bestellt und gestellt. Die Szene mit dem AfD-Abgeordneten unmittelbar nach dem Anblick der (heutigen) Insignien der rechtsextremen Szene und die dazu gesprochene TV-Kommentierung haben die AfD für jedermann sicht- und hörbar in das Extremisten-Spektrum befördert und die Kritik an der Polizei nach dieser wilden Szene – ob berechtigt oder nicht – hat die Partei sicherlich nicht wenige Wählerstimmen von Polizisten und konservativen Zuschauern gekostet.“

Abschließend mahnte Schulze-Rhohnof, der Weg zur medizinischen Lösung der Corona-Krise sei vermutlich länger als der zur nächsten Wahl. „Das Agieren der AfD rund um das Coronavirus wird deshalb für die Partei mit wahlentscheidend sein.“

Die AfD sollte deshalb entsprechende Demonstrationen meiden und auf Polizei-Kritik verzichten. Statt dessen müsse sie sich auf ihre Kernthemen konzentrieren, auch wenn diese von den Medien derzeit totgeschwiegen würden. (krk)

Gerd Schultze-Rhonhof, Corona-Demonstration Ende August in Berlin Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress / privat / JF-Montage
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