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Anzeige wegen falscher Geschlechterbezeichnung: Palmer warnt vor Zerstörung der liberalen Demokratie

Anzeige wegen falscher Geschlechterbezeichnung: Palmer warnt vor Zerstörung der liberalen Demokratie

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Tuebingen 29.06.2020 Der Oberbuergermeister Boris Palmer (Die Gruenen) bei der Einweihung des Spielplatz in der Metzgergasse FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx | Verwendung weltweit
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Palmer warnt vor Zerstörung der liberalen Demokratie

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat vor einer Zerstörung der liberalen Demokratie durch unantastbare Sonderrechte für Minderheiten gewarnt. Sein Parteikollege, der heute als Frau unter dem Namen Maike Pfuderer lebt, hatte zuvor angekündigt, den Oberbürgermeister anzuzeigen, weil dieser ihn mit seinem abgelegten Vornamen Reinhard angesprochen hatte.
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TÜBINGEN. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, er sei „transphob“. Er hatte seinen Parteikollegen, der heute als Frau unter dem Namen Maike Pfuderer lebt, mit seinem abgelegten Vornamen Reinhard angesprochen. Begehe man in dieser „Verbotswelt“ nur den kleinsten Fehler, drohe einem die „moralische Verdammnis“. Das zerstöre die liberale Demokratie, mahnte Palmer auf Facebook.

Pfuderer habe ihn über Jahre hinweg beleidigt und diffamiert, ergänzte der Grünen-Politiker. Er sei als Rassist bezeichnet und seine Ansichten mit Kot verglichen worden. Zudem habe der Parteikollege ihm unterstellt, asozial und moralisch verrottet zu sein. Da Pfuderer durch seine Transsexualität aber einer Minderheit angehöre, sei sein Verhalten in den sozialen Medien nie dafür kritisiert worden. „Der Hetero hat eine Sonderpflicht, etwas zu dulden, das umgekehrt niemals erlaubt wäre. Für Queere besteht ein Sonderrecht auf Schutz vor jeder vermeintlichen Kränkung“, schrieb Palmer.

Foto: Facebook-Screenshot

Am Samstag hatte der Oberbürgermeister auf seiner Facebook-Seite einen Artikel zur sogenannten „Cancel Culture“ in den USA geteilt. Pfuderer hatte ihn daraufhin beschuldigt, mit seinem Beitrag Alltagsrassismus und Haß gegen die Vielgeschlechter-Gemeinschaft zu schüren. Ein Nutzer sprach Pfuderer auf seine ständigen bissigen Kommentare unter Palmers Beiträgen an und warf ihm vor, regelrecht „besessen“ zu wirken.   

Pfuderer will Palmer wegen falscher Geschlechterbezeichnung anzeigen

Daraufhin antwortete Palmer dem Nutzer, er kenne „ihn“, also Pfuderer, gar nicht. Pfuderer erwiderte anschließend: „Ich glaube das wird jetzt spannend, denn das ist klassische Haßrede“. Damit wollte er darauf hinweisen, daß Palmer sich angeblich strafbar mache, indem er vermeintlich zu Unrecht in der männlichen Form von ihm spreche. Der Grünen-Politiker ließ sich davon nicht beirren: „Soweit ich weiß, war Reinhard Pfuderer ein Mann, als ich in Stuttgart Oberbürgermeister-Kandidat war“, entgegnete er.

Pfuderer warf Palmer vor, gegen das Offenbarungsverbot verstoßen zu habe. Das Gesetz verbietet es, abgelegte Namen von Transsexuellen ohne deren Zustimmung zu nennen. Der Oberbürgermeister erklärte auf Facebook, nicht von dem Verbot gewußt zu haben. „Ich nehme an, daß es den meisten Menschen so geht. Ich denke auch, daß damit die Behörden adressiert sind. Unter Strafe steht es jedenfalls nicht“, rechtfertigte er sich. Pfuderer kündigte an, eine Strafanzeige gegen ihn zu stellen. Laut dem Homosexuellen-Portal „Queer.de“ ist diese bereits bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. (zit)

Tuebingen 29.06.2020 Der Oberbuergermeister Boris Palmer (Die Gruenen) bei der Einweihung des Spielplatz in der Metzgergasse FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx | Verwendung weltweit
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