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Gedenkfeier 8. Mai: Bundespräsident Steinmeier warnt vor neuem Nationalismus

Gedenkfeier 8. Mai: Bundespräsident Steinmeier warnt vor neuem Nationalismus

Gedenkfeier 8. Mai: Bundespräsident Steinmeier warnt vor neuem Nationalismus

Germany WWII Anniversary
Germany WWII Anniversary
Kranzniederlegung in der Neuen Wache Foto: picture alliance / AP Photo
Gedenkfeier 8. Mai
 

Bundespräsident Steinmeier warnt vor neuem Nationalismus

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seiner Rede anläßlich des Endes des Zweiten Weltkriegs vor einem neuen Nationalismus gewarnt. In Europa erkenne er die „alten bösen Geister in neuem Gewand“, sagte Steinmeier bei der Gedenkfeier in der Neuen Wache in Berlin.
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BERLIN. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seiner Rede anläßlich des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa am 8. Mai 1945 vor einem neuen Nationalismus gewarnt. In Europa erkenne er die „alten bösen Geister in neuem Gewand“, sagte Steinmeier bei der Gedenkfeier in der Neuen Wache in Berlin. „Damals wurden wir befreit. Heute müssen wir uns selbst befreien“, forderte der Bundespräsident. „Von der Versuchung eines neuen Nationalismus. Von der Faszination des Autoritären. Von Mißtrauen, Abschottung und Feindseligkeit zwischen den Nationen.“

Das gelte auch für Haß und Hetze, Fremdenfeindlichkeit und Demokratieverachtung. „Wir denken an diesem 8. Mai auch an die Opfer von Hanau, von Halle und Kassel“, mahnte Steinmeier. Sie seien durch Corona nicht vergessen. „Wir müssen als Europäer denken, fühlen und handeln.“ Wenn Europa scheitere, scheitere auch das „Nie wieder!“.

„Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befeiung“, bekräftigte Steinmeier. „Aber er war es noch lange nicht in den Köpfen der Menschen.“ Die „Befreiung“ sei niemals abgeschlossen und nichts, was man nur passiv erfahre, sondern sie fordere die Bürger aktiv, jeden Tag aufs Neue. Es werde „keine Erlösung von der Geschichte“ geben, so der 64jährige. „Es gibt keinen deutschen Patriotismus ohne Brüche“, kein Erinnern ohne „Licht und Schatten“. Nicht das Erinnern sei eine Last, sondern das Nicht-Erinnern.

Ursprüngliche Gedenkfeier abgesagt

Bei der Gedenkfeier in der Neuen Wache in Berlin waren nur der Bundespräsident und die höchsten Vertreter der restlichen Verfassungsorgane anwesend, also Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der aktuelle Bundesrats-Vorsitzende Dietmar Woidke (SPD) und der scheidende Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle. Sie legten in der Neuen Wache einen Gedenkkranz nieder.

Ursprünglich war eine Veranstaltung mit 1.600 Gästen vor dem Reichstagsgebäude geplant. Diese mußte jedoch abgesagt werden, da sie sich nicht mit den Abstands- und Hygieneregeln vereinbaren ließ, die wegen der Corona-Pandemie gelten.

Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endete am 8. Mai 1945 der Krieg in Europa. Im Bundesland Berlin ist der 8. Mai dieses Jahr ein einmaliger gesetzlicher Feiertag. Von den Grünen und der SPD kommt der Vorschlag, diesen auch bundesweit einzuführen. AfD-Parteichef Alexander Gauland hält davon nichts. (ha)

Kranzniederlegung in der Neuen Wache Foto: picture alliance / AP Photo
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