SUHL. Unter Quarantäne stehende Asylbewerber haben im thüringischen Suhl versucht, die Erstaufnahmeeinrichtung zu verlassen. Den Sicherheitskräften gelang es jedoch, die Bewohner daran zu hindern, teilte die Polizei mit.
Das Land Thüringen verhängte die Isolationsmaßnahme über die Einrichtung, nachdem am Freitag bei einem Asylbewerber das Coronavirus festgestellt worden war. Seitdem dürfen die rund 500 Personen die Gebäude nicht verlassen. „Wir wissen, daß es nicht einfach sein wird, die Quarantäne gegenüber einigen Bewohnern durchzusetzen. Aber wir werden alle Maßnahmen ergreifen, um ein Verlassen des Geländes durch Bewohner zu verhindern, notfalls auch mit noch mehr Polizeikräften“, sagte der Leiter der Landespolizeiinspektion, Wolfgang Nicolai, dem Nachrichtenportal inSüdthüringen.de.
Coronapatient soll Afghane sein
Um Ausbruchsversuche zu verhindern, seien bis zu 50 Beamte vor Ort, die den Zaun um das Gelände überwachten. Die Feuerwehr bereite sich derzeit auf mögliche Einsätze wegen Feueralarms in der Einrichtung vor. Unter den Bewohnern kursiere ein Aufruf zum Hungerstreik, um eine Aufhebung der Ausgangssperre zu erzwingen.
Insgesamt sollen sich zur Zeit neben dem Infizierten vier weitere Verdachtsfälle im Isolationsbereich der Erstaufnahmeeinrichtung befinden. Bei dem positiv auf das Coronavirus Gesteten handele es sich um einen Afghanen, der über Schweden nach Deutschland eingereist sei. (ag)