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Linksradikale Punkband in Chemnitz: „Feine Sahne Fischfilet“: Polizeigewerkschaft kritisiert Bundespräsidenten

Linksradikale Punkband in Chemnitz: „Feine Sahne Fischfilet“: Polizeigewerkschaft kritisiert Bundespräsidenten

Linksradikale Punkband in Chemnitz: „Feine Sahne Fischfilet“: Polizeigewerkschaft kritisiert Bundespräsidenten

„Feine Sahne Fischfilet“
„Feine Sahne Fischfilet“
„Feine Sahne Fischfilet“-Sänger Jan Gorkow bei einem Konzert 2017 Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
Linksradikale Punkband in Chemnitz
 

„Feine Sahne Fischfilet“: Polizeigewerkschaft kritisiert Bundespräsidenten

Sie hassen Polizisten und singen „Deutschland verrecke“. Trotzdem wirbt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für ein Konzert der linkradikale Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ in Chemnitz. Die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht darin ein klares Statement gegen die Polizei. Man dürfe Rechtsextremismus nicht mit Linksextremismus bekämpfen.
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BERLIN. Sie hassen Polizisten und singen „Deutschland verrecke“. Trotzdem wirbt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für ein Konzert der linkradikale Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ am heutigen Montag in Chemnitz. Unter dem Hashtag #Wirsindmehr teilte er auf Facebook die Ankündigung für die Gratis-Veranstaltung, bei der auch Bands wie „Die Toten Hosen“, „Kraftklub“ und „K.I.Z“ auftreten sollen.

Bei der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) stößt dies auf scharfe Kritik. „Rechtsextremismus mit Linksextremismus bekämpfen zu wollen, wird ebenso wenig klappen, wie Feuerlöschen mit Benzin“, sagte DPolG-Chef Rainer Wendt der JUNGEN FREIHEIT. Er habe großen Respekt vor dem Amt des Staatsoberhaupts, versicherte Wendt. „Um so weniger verstehe ich aber dieses klare Statement gegen die Polizei, die in diesen Tagen ihre Pflicht tut, um Rechtsstaatlichkeit und Demokratie vor ihren Feinden zu schützen.“

„Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck!“

Was Wendt so empört, sind die Texte, für die „Feine Sahne Fischfilet“ stehen. So singen sie beispielsweise über Polizisten:

„Wir stellen unseren eigenen Trupp zusammen / Und schicken den Mob dann auf euch rauf / Die Bullenhelme – sie sollen fliegen / Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein / Und danach schicken wir euch nach Bayern / Denn die Ostsee soll frei von Bullen sein.“

Im Lied „Gefällt mir“ heißt es:

„Punk heißt gegen’s Vaterland, das ist doch allen klar / Deutschland verrecke, das wäre wunderbar! / Heute wird geteilt, was das Zeug hält / Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck! / Gib mir ein ‘like’ gegen Deutschland / Günther ist scheiße, Günther ist Dreck!“

Es sind solche Zeilen, die dazu führten, daß der Verfassungsschutz ihres Heimatlandes Mecklenburg-Vorpommern die Band mehrere Jahre im Kapitel Linksextremismus führte.

Sänger Jan Gorkow macht zudem aus seiner radikalen Vergangenheit kein Geheimnis. „Ich war an einer Fußballrandale beteiligt und habe ein Polizeiauto abgefackelt“, bekannte er im Januar im Interview mit der Sächsischen Zeitung. Dafür wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Auch Heiko Maas eckte schon an

Steinmeier ist nicht der erste Politiker, der sich wegen der Punk-Band Kritik gefallen lassen muß. Vor zwei Jahren sorgte ein Lob des damaligen Bundesjustizministers und heutigen Außenministers Heiko Maas (SPD) für „Feine Sahne Fischfilet“ für Empörung. Stephan Mayer (CSU), heute Staatssekretär im Bundesinnenministerium, sagte damals der JF: „Wer unsere Demokratie gegen Extremisten verteidigt, indem er gemeinsame Sache mit anderen Extremisten macht, erweist dieser letztlich einen Bärendienst.“ Der Band warf Mayer vor, „ein gestörtes Verhältnis zur Polizei und damit zu unserem Staat insgesamt“ zu haben.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt stört das aber offenbar nicht. Als „Feine Sahne Fischfilet“ vergangene Woche ankündigten, in Chemnitz zu spielen, um ein Zeichen gegen den „rassistischen Mob“ zu setzen, twitterte die Grünen-Politikerin: „Yes! Ihr seid groß!“

(krk)

„Feine Sahne Fischfilet“-Sänger Jan Gorkow bei einem Konzert 2017 Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
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