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Talksendung: „hart aber fair“ erklärt AfD-Chef Gauland zur unerwünschten Person

Talksendung: „hart aber fair“ erklärt AfD-Chef Gauland zur unerwünschten Person

Talksendung: „hart aber fair“ erklärt AfD-Chef Gauland zur unerwünschten Person

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Alexander Gauland: Der AfD-Sprecher und Fraktionschef in der Talksendung „Anne Will“ 2016 Foto: picture alliance/dpa
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„hart aber fair“ erklärt AfD-Chef Gauland zur unerwünschten Person

Die ARD-Talksendung „hart aber fair“ wird AfD-Chef Alexander Gauland künftig nicht mehr einladen. „Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei ‘hart aber fair’ sein. Daher werden wir Alexander Gauland in Zukunft nicht mehr einladen“, sagte Moderator Frank Plasberg.
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BERLIN. Die ARD-Talksendung „hart aber fair“ wird AfD-Chef Alexander Gauland künftig nicht mehr einladen. Moderator Frank Plasberg sagte dem Tagesspiegel: „Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei ‘hart aber fair’ sein. Daher werden wir Alexander Gauland in Zukunft nicht mehr einladen.“

Hintergrund sind die jüngsten Äußerungen Gaulands über die Zeit des Nationalsozialismus. Die zwölf Jahre seien nur ein „Vogelschiß“ in 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte. Gleichzeitig bekräftigte Gauland, auch die AfD bekenne sich zu der aus den Verbrechen der Nationalsozialisten resultierenden Verantwortung Deutschlands. Am Montag ergänzte Gauland, er habe mit seiner Äußerung keinesfalls die NS-Verbrechen kleinreden wollen.

Von dem Einladungs-Boykott ist auch Thüringens AfD-Chef Björn Höcke betroffen. Dieser sei „wegen seiner relativierenden Äußerungen zu Nationalsozialismus und Holocaust noch nie bei ‘hart aber fair’“ gewesen, erläuterte Plasberg. Diese redaktionelle Entscheidung betreffe aber nicht die AfD generell. „Vertreter der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag werden selbstverständlich auch weiter zu Gast bei ‘hart aber fair’ sein.“

Kein Stopp bei „Anne Will“ und „Maybrit Illner“ 

Bei der Talksendung „Anne Will“ hält man hingegen nichts von einem solchen Einladungsstopp. „Die Redaktion von Anne Will stellt die Runde für die Sendung grundsätzlich nach redaktionellen Gesichtspunkten zusammen – wir wählen unsere Gäste danach aus, ob sie aus unserer Sicht für das jeweilige Thema von Bedeutung sind und zur Diskussion einen konstruktiven Beitrag leisten können“, teilten die Verantwortlichen der Sendung dem Tagesspiegel mit.

Laut der Redaktion der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ gibt es auch dort keine offizielle Regelung, bestimmte AfD-Politiker nicht mehr einzuladen. Im vergangenen Jahr seien AfD-Politiker aber nur zwei Mal vertreten gewesen. Und in diesem Jahr bislang ein Mal. „Das verdeutlicht vielleicht, daß wir bei der Einladung von AfD-Vertretern sorgfältig und überlegt entscheiden.“ Zuletzt sei Gauland 2016 zu Gast bei Maybrit Illner gewesen. Zur Sendung am Donnerstag sei er aber nicht eingeladen. (krk)

Alexander Gauland: Der AfD-Sprecher und Fraktionschef in der Talksendung „Anne Will“ 2016 Foto: picture alliance/dpa
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