MARKT SCHWABEN. Ein Kindergarten im oberbayerischen Markt Schwaben läßt Ostern in diesem Jahr ausfallen. „Angelehnt an den Kalender der Kulturen, der bei uns im Kinderhaus aushängt, werden wir in diesem Jahr anstelle eines Osterfestes ein kleines Projekt zum ‘St. Patrick’s Day’ durchführen“, zitiert der Münchner Merkur aus einem Elternbrief der Leitung des von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) getragenen Kindergartens.
„Die Religion hat zuhause bei den Eltern stattzufinden“, sagte die Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbands Ebersberg, Ulrike Bittner. Deshalb erzähle man den Kindern auch nicht die biblische Geschichte über Ostern, „sondern, warum der Osterhase kommt“. Eine Ostereiersuche werde es dennoch nicht geben. „Damit die gewohnte Ostereiersuche nicht komplett ausfällt, werden wir stattdessen nach Goldschätzen der Kobolde suchen“, heißt es in dem Elternbrief.
Kritik von Pfarrer und Eltern
Von seiten der Eltern regt sich laut dem Bericht der Zeitung Protest. „Wir sind in Bayern, da feiert man Ostern“, kritisierte Anja Zwittlinger-Fritz, deren Kind den Kindergarten besucht. Sie erzählt, daß der Kindergarten in der Vergangenheit statt eines Sankt- Martins-Umzugs ein „Lichterfest“ veranstaltet habe. Jedes Mal seien Eltern deswegen verärgert.
Bittner hat dafür kein Verständnis. Eltern, die wollten, daß ihren Kindern christliche Werte vermittelt werden, seien in ihren Einrichtungen falsch, betonte sie. Der örtliche katholische Pfarrer, Herbert Walter, glaubt, der Kindergarten wolle „bewußt einen Gegensatz zum christlichen Glauben setzen. Typisch AWO.“ Für ihn zeigt der Fall, „daß es nicht die Ausländer sind, die unsere Kultur kaputtmachen – sondern wir selbst“. (tb)