CLEVELAND. Donald Trump ist am Dienstag auf dem Parteitag der Republikaner zum Präsidentschaftskandidaten gewählt worden. Der 70jährige Immobilienmilliardär erhielt nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters 1.725 Delegiertenstimmen. Die Schwelle zur absoluten Mehrheit lag bei 1.237 Stimmen.
Die Nominierung sei eine „große Ehre“, teilte Trump auf Twitter mit. Er versprach, hart zu arbeiten und „euch nie im Stich“ zu lassen. Als Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten wurde der 57 Jahre alte Gouverneur von Indiana, Mike Pence, nominiert.
Steinmeier kritisiert Trumps außenpolitischen Defensivkurs
Trump hatte nach seiner Ankündigung Präsident werden zu wollen, viel Häme und Spott einstecken müssen, dann aber eine rasch wachsende Anhängerschaft gewonnen. Bei der Wahl im November wird er voraussichtlich gegen die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton antreten, die kommende Woche von einem Parteitag der Demokraten nominiert werden soll.
Aus Deutschland kamen Bedenken des Bundesaußenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD). Der republikanische Präsidentschaftskandidat wolle „Amerika einerseits wieder stark machen, andererseits aber das US-Engagement im Ausland reduzieren. Das ist widersprüchlich, und es macht mir Sorgen“, sagte Steinmeier. „Eine Politik der Angst und Abschottung würde nicht mehr, sondern weniger Sicherheit bringen.“ Solche Vorstellungen seien nicht nur für die USA gefährlich, „sondern ebenso für Europa und den Rest der Welt“. (mv)