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Streit um Nacktbilder: Religiöse Gefühle: Berliner Rathaus entfernt Aktfotos

Streit um Nacktbilder: Religiöse Gefühle: Berliner Rathaus entfernt Aktfotos

Streit um Nacktbilder: Religiöse Gefühle: Berliner Rathaus entfernt Aktfotos

Rathaus Köpenick
Rathaus Köpenick
Rathaus Köpenick: Draußen der Hauptmann, drinnen das Kulturamt Foto: picture alliance/Bildagentur-online
Streit um Nacktbilder
 

Religiöse Gefühle: Berliner Rathaus entfernt Aktfotos

Der Berliner Bezirk Treptow-Köpenick hat aus Angst vor der Verletzung religiöser Gefühle zwei Aktbilder aus dem Rathaus Köpenick entfernen lassen. Beschwert hatten sich allerdings Mitarbeiter des Bezirksamtes. Die evangelische Kirche sprach von „vorauseilendem Gehorsam“.
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BERLIN. Der Berliner Bezirk Treptow-Köpenick hat aus Angst vor der Verletzung religiöser Gefühle zwei Aktbilder aus dem Rathaus Köpenick entfernen lassen. In einer internen E-Mail schrieb Kulturamtsleiterin Annette Indetzki, es kämen „viele Menschen mit Migrationshintergrund in das Rathaus, zum Beispiel wegen Einbürgerung, deren religiöse Gefühle durch Aktfotos nicht verletzt werden sollen“, berichtet die Bild-Zeitung

Zudem handele es sich um „ein öffentliches Dienstgebäude“, betonte Indetzki. Kulturstadtrat Michael Vogel (CDU) bestätigte dem Blatt jedoch, daß es keinerlei Beschwerden von Einwanderern gegeben habe. Lediglich Mitarbeiter und eine Besucherin hätten die Werke beanstandet.

Fotografen ziehen Bilder zurück

Einer der betroffenen Fotografen zeigte sich empört über die Abnahme seines Bildes: „Das Verhalten des Rathauses ist eine Beleidigung der Offenheit gegenüber Migranten!“ Insgesamt sind im Rathaus derzeit rund 330 Fotos ausgestellt. Nach der Abnahme der zwei Aktbilder haben aus Protest auch die Fotografen von 80 weiteren Bildern ihre Fotos entfernt.

Die evangelische Kirche kritisierte das Vorgehen des Bezirks. „Ich wäre vorsichtig mit vorauseilendem Gehorsam“, sagte der Kunstbeauftragte Christhard-Georg Neubert. „Nacktheit ist aus Sicht des christlichen Glaubens und unserer freiheitlichen Grundordnung nicht anstößig, solange Menschen nicht bloßgestellt werden. Sie ist die natürliche Form menschlichen Daseins.“ (ho)

Rathaus Köpenick: Draußen der Hauptmann, drinnen das Kulturamt Foto: picture alliance/Bildagentur-online
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