Invasion des Iraks: Handfeste Lügen als Kriegsgrund

Der damalige US-Außenminister Colin Powell präsentierte falsche Beweise als Grund, den Irakkrieg zu beginnen Foto: picture-alliance / dpa | Tim_Sloan

Invasion des Iraks

Handfeste Lügen als Kriegsgrund

Geschichte

20. März 2023

Autor: Thomas Schäfer

17 Kommentare

Um die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zu stoppen, begann eine von den USA geführte Koalition 2003 den dritten Irakkrieg. Dem Sturz des Regimes Saddam Husseins folgte eine bis heute andauernde Destabilisierung des Mittleren Ostens.

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Kommentare

René de Bakker sagt:

21. März 2023 um 18:47 Uhr

Putin hatte mehr Grund, Ukrain zu überfallen, als Bush Iraq (2x).
Offenbar wurde mir 2003 die Wirksamkeit der Propaganda, bei offenkundigem Betrug.
Ich dachte mir damals, dies kann nicht gut gehen. Wenn man mit solchem wegkommt, dann ist alles erlaubt. Das gibt allen Politikern etc. in der ganzen Welt die Legitimation selbiges zu tun unter Verwendung schöner Werte-Worten. Die Auslöschung Ds und Europas, aber auch die digitale und die gender-Entwurzelung, die Produktion von Flüchtlingströmen, aber auch die ungehemmte Verschleuderung der Sprache.
Ist es ein Trost zu wissen, dass dies alles schon seit dem 19. Jahrhundert auf dem Wege ist, und dass der Nihilismus, der damals vor der Tür stand, jetzt das ganze Haus besetzt und fast vernichtet hat? Und zudem noch, dass dieser Nihilismus selbst von weit her kommt und vielleicht ein geschichtliche Notwendigkeit sei? Wohl kaum. Diejenigen aber, die hier mehr wissen wollen, kann man eine Lektüre Nietzsches, Heideggers, Hölderlins, empfehlen. In der hohlen Akustik dieser Welt, nehmen sich ihre Stimmen wunderbar aus, werden deutlicher vernehmbar. Ein Ahnen dessen, was diese Deutschen gedacht haben, wäre schon sehr viel.
Joachim Reuter sagt:

20. März 2023 um 19:06 Uhr

Powell war wohl tatsächlich nicht informiert und hat sich später für seine Teilnahme an diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der USA zumindest öffentlich geschämt – was ihn in meinen Augen ehrt, wenn er auch später – innenpolitisch – wiederholt zum Verräter wurde.

Seit diesem Vorfall (Irak-Krieg) und im Rückblick halte ich die USA für den weltweit kriminellsten Staat seit 1945. Die Aktivitäten der USA vor (2014) und während des Krieges in der Ukraine bestätigen meine Einstellung. Unsere Regierung hat diese Politik stets (auch unter Merkel) unterstützt und ist deshalb um keinen Deut besser.
1. Paulinaroth sagt:
  
  21. März 2023 um 17:22 Uhr
  
  Ich erinnere mich an das 1. große politische Verbrechen an Patrice Lumumba durch die CIA im Kongo. Was danach kam war absolut grausig. Und es kam immer wieder. Daran änderten auch die Umbenennungen des Kongo nichts. Gibt es eigentlich durch die USA durch Waffen, Bomben, Gift „bekehrte“ und umerzogene Länder, in denen nach Beerdigung der Opfer Glück, Zufriedenheit, Wohlstand einzog? Deutschland?
Hellerberger sagt:

20. März 2023 um 17:37 Uhr

Was genau die Amerikaner getrieben hat, das Regime Saddam zu stürzen, im 2. Golfkrieg, wird man nie so genau erfahren. Der politische Komplex in Washington ist viel komplexer als in Deutschland, seine Möglichkeiten weiter als die Deutschlands.
Entscheidend in diesem Fall ist die deutsche Attitüde, der eigenen Niederlage von 1945 als Rechtfertigung für einen aus Feigheit und Dekadenz geformten, aber mit verbittertem Universalismusanspruch durchgesetzten Pazifismus zu begegnen. Antiamerikanismus lässt sich dabei stets prächtig einfügen.
Im vorliegenden Fall Irak äußert sich das so: Ein von europäischen Kolonialmächten zwangserrichteter Staat, den vor Ort niemand braucht, haben wollte und will, soll um jeden Preis am Leben gehalten werden. Dazu hält man sich einen brutalen Schlächter (Assad, Saddam, Gadaffi) der einem Armutsmigranten vom Leib hält und dafür Klein-Hitler spielen darf. Ich finde es schon erstaunlich, wie überzeugt alle sind, das Regime Saddam bestünde noch heute, wären die USA nicht einmarschiert. Im Grunde das gleiche wie aktuell bei der Ukraine: Wir können ihnen einfach nicht nachsehen, daß sie von den Russen nicht besetzen lassen, damit wir billiges Gas haben.
1. Untertan sagt:
  
  20. März 2023 um 18:38 Uhr
  
  Tut mir leid, aber Ihren letzten Satz kann ich trotz mehrfachen Lesens nicht verstehen. Bitte um Erläuterung.Vielleicht liegt es an meiner fehlenden Intelligenz, aber lasse mich gerne belehren.
  1. Hellerberger sagt:
    
    20. März 2023 um 19:04 Uhr
    
    Wir rufen im Ukrainekrieg nach „Frieden“ meinen damit aber nur, daß beide Seiten aufhören, damit wieder der Zustand ante-bellum eintritt, wir also von den Russen billiges Erdgas und Erdöl geliefert bekommen. Ob wir dabei von ihnen abhängig sind, ist egal, Hauptsache, die Dusche ist warm und der Sprit billig. Das funktioniert nur, wenn die Russen den Krieg gewinnen, unverändert ist das aus ihrer Warte nur, wenn die Ukraine wieder eine russische Oblast wird oder in Kiew eine Marionettenregierung Moskaus sitzt.
    Natürlich will sich niemand als so billiger August hinstellen lassen. Daher rufen wir „Frieden“ und sind sauer auf die Ukrainer, daß sie sich nicht ergeben. Dabei ist ergeben doch so schön, denken Sie nur an all die wunderschönen Denkmäler, die die Sowjets in Berlin gebaut haben. Oder wie unser Land der Islam bereichert, nachdem wir uns den Armutsinvasoren ergeben haben.
    Wer im arabischen Halbmond andere Zustánde haben will als die heute, müßte die Region ganz neu ordnen. Das wollten die USA sicher nicht, aber war unsere „Lösung“ von 2015 besser? Also ergeben und alle aufnehmen? Urteilen Sie selbst!
Paulinaroth sagt:

20. März 2023 um 16:27 Uhr

Ich meine, es wird jetzt wirklich höchste Zeit, in Katar, bei den Saudis, im Oman einen Regimewechsel einzufädeln. Es geht nicht an, wie es dort zugeht! Hin dorthin mit den westlichen Werten! Keine westl. Kultur haben die Kaftanträger und das Öl haben sie auch noch. Das ist einfach ungerecht!
1. Joachim Reuter sagt:
  
  20. März 2023 um 20:23 Uhr
  
  Paulinaroth, Sie sprechenn wirr! Welche westlichen Werte meinen Sie? Und welche westliche Kultur? Die der woken Straßenkleber und Kulturschänder?
  
  Und dafür sollen die Amis noch einen weiteren imperialistischen Krieg anzetteln, in den sie uns reinziehen wollen? Dann kaufe ich mein Gas doch lieber in Rußland. Würde ich ohnehin bevorzugen, weil es billiger und umweltfreundlicher ist, als das Frackinggas unserer Besatzungsmacht in Übersee.
  1. Paulinaroth sagt:
    
    21. März 2023 um 17:37 Uhr
    
    😉🥱😏
  2. Paulinaroth sagt:
    
    21. März 2023 um 17:38 Uhr
    
    Wenn Sie herausbekommen, wo man das Gas bekommen kann, ich komme mit, es einzukaufen!
Fritz aus Fritzlar sagt:

20. März 2023 um 15:50 Uhr

Der zweite amerikanische Krieg gegen den Irak war in der Tat ein aus unverständlichem Hochmut, ohne irgendeine Notwendigkeit vom Zaun gebrochenes Abenteuer. Sadam Hussein hatte nah dem ersten Krieg bereits seine Bewegungsfreiheit dauerhaft soweit eingebüßt, daß er keine Gefahr mehr darstellte. Der irakische Luftraum unterlag amerikanischer Kontrolle, im Norden wie im Süden waren Flugverbotszonen zugunsten der kurdischen bzw. der schiitischen Bevölkerung eingerichtet worden, was wollte man mehr? Tatsächlich waren neokondervative Ideologen dafür verantwortlich, daß man jetzt auch noch die westliche Demokratie dem Irak überstülpen wollte. Ich kann mich erinnern, daß ein blödsinniger Vergleich zwischen dem besiegten Deutschland von 1945 und dem Irak gezogen wurde. Deutschland sollte Vorbild für die Demokratisierung des Iraks werden! Aber nicht die USA haben die Demokratie nach Deutschland gebracht, sondern allenfalls die Möglichkeit zu deren erneuter Entfaltung geschaffen. Die deutsche Demokratie war schon das Werk der Deutschen selbst. ich nenne beispielhaft nur Kurt Schumacher und Konrad Adenauer. In der Times wurde auf die Revolution von 1848 und deren Verfassung u.s.w. verwiesen.
1. Diogenes sagt:
  
  20. März 2023 um 17:59 Uhr
  
  „Flugverbotszonen zugunsten der kurdischen bzw. der schiitischen Bevölkerung“
  
  Stand heute ist festzustellen, daß die Kurden immer noch keinen Nationalstaat haben.
  Auf Sicht sieht es auch nicht danach aus, daß sie mal einen bekommen werden.
  
  Die Ukrainer h a b e n einen Nationalstaat und es werden große Anstrengungen unternommen, daß ihnen der nicht genommen wird.
  Anstrengungen, daß die Kurden einen Nationalstaat b e k o m m e n, s.o.
  
  Ich sage damit n i c h t, daß die Ukrainer keinen Nationalstaat beanspruchen können, sondern ich sage, daß a u c h die Kurden Anstrengungen wert sein müßten.
  
  Sind sie offenbar nicht, sind weniger wert. Also: Wieder mal zweierlei Maß.
  
  Ach so …. Völkerrecht … Die Ukrainer h a b e n, völkergrundbuchrechtlich gesichert, einen Nationalstaat, und die Kurden eben nicht. Pech gehabt. „Unverletztlichkeit der Grenzen“
  
  „Die DDR wird anerkannt, mit und ohne Willy Brandt“. Auch so eine Völkerrecht-Sache …
  Völkerrecht ist wie Radio-Eriwan: Im Prinzip richtig, aber was am Ende zählt ist die Macht (des Stärkeren).
Iudex sagt:

20. März 2023 um 15:47 Uhr

Nicht vorhandene Massenvernichtungswaffen in der Ukraine, festgestellt von Exil-Ukrainern in Rußland……….da hat Putin wohl einen Fehler gemacht.
Peter G sagt:

20. März 2023 um 14:30 Uhr

Recht auf Amerikanisch, kennt man aus jedem Film aus der Gründerzeit der Nation: der schnellen zieht, hat immer Recht. Angewandt an die ganze Welt, wer die meisten Flugzeugträger hat, also die USA, hat immer Recht. Da hat Russland Pech, auf der anderen Seite zu stehen, nach den amerikanischen Weltregeln, im Unrecht.
1. Peter Kunze sagt:
  
  20. März 2023 um 16:16 Uhr
  
  Habe vor zwei Jahren eine 3-wöchige Rundreise durch Vietnam gemacht .was ich das an Bildern und Dokumentationen gesehen habe an Grausamkeiten ,Folter ,Verbrennung von Menschen oder Wäldern ist ein Mehrfaches Verbrechen wie es heute in der Ukraine neu sehen ist .
  Schuldfrage ..keine .Der USA -Amerikaner hat Berge von Menschen ,verbrannt,geätzt,vergewaltigt und Verstümmelt hinterlassen ..und keiner ist schuldig .
  Kein BK -Scholz erwähnt nur diese Verbrechen .
  Guantanamo hat immer noch nach 20 Jahren über 20 Inhaftierte ,ohne Anklage. .der große und jetzige Multimillionär Obama wollte dieses Lager schließen …und was ist passiert .
  aber nun hat die USA die Soldlosen Soldaten der EU mobilisiert für einen mörderischen Krieg !
  
  und der BK grinst in die Kamera
  Jan auch der Krieg von Putin ist ein Verbrechen ..aber im Sinne der USA und nur für deren Interesse !
  immer mehr Waffen von der EU und den USA und keiner findet einen Lösung für ein Ende oder Stillstand ,also weiter morden und Vernichten !
  so werde auch ich als Steuerzahler gegen meinen Willen zum Kriegstreiber !
FritzH sagt:

20. März 2023 um 14:29 Uhr

Da kann man nicht viel kommentieren: das war eindeutig ein unprovozierter Aggressionskrieg der USA und GBs gegen den Irak.
Diogenes sagt:

20. März 2023 um 13:11 Uhr

„Dem Sturz des Regimes Saddam Husseins folgte eine bis heute andauernde Destabilisierung des Mittleren Ostens“

Und um der Destabilisierung dieser Destabilisierung entgegen zu wirken wurde die Destabilisierung durch den „Arabischen Frühling“ noch mal neu angefacht.

Das Assad-Regime ist immer noch nicht gechanged. Da muß immer wieder angefacht werden.