BERLIN. Die Bundesregierung und die Stadt Berlin haben am Mittwoch des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 gedacht. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und Berlins Oberbürgermeister Michael Müller (SPD) legten in einer öffentlichen Zeremonie Kränze am Denkmal des Arbeiteraufstands nieder.
Müller würdigte den Aufstand als Anfang der europäischen Freiheitsbewegungen gegen die Sowjetunion. In seiner Ansprache hob er die Bereitschaft der Aufständischen hervor, der Freiheit ihr Leben zu opfern.
Henkel fordert arbeitsfreien Gedenktag
Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) plädierte für einen bundesweiten Gedenk- und Feiertag am 17. Juni. Dieser sei wichtig, um jungen Generationen das Verdienst der Protestierenden zu verdeutlichen. Der Volksaufstand habe nach seiner Auffassung den Grundstein für die friedliche Revolution im Herbst 1989 gelegt.
Der Aufstand jährte sich am Mittwoch zum 62. Mal. Am 17. Juni 1953 protestierten Arbeiter und Angestellte größerer Betriebe in Ost-Berlin, Halle, Magdeburg, Leipzig, Dresden und weiterer Orte gegen die schlechten Arbeitsbedingungen in der DDR. Diese resultierten aus Maßnahmen des von der SED-Zentralregierung verfügten Planes zum „Aufbau des Sozialismus“. Die Bewegung wurde am darauffolgenden Tag von der Roten Armee niedergeschlagen. Dabei kamen mindestens 55 Personen ums Leben. (cop)