Anzeige
Anzeige

Deutschland in der Wirtschaftskrise: Miele streicht 2.000 Stellen – Arbeitsplätze nach Polen verlagert

Deutschland in der Wirtschaftskrise: Miele streicht 2.000 Stellen – Arbeitsplätze nach Polen verlagert

Deutschland in der Wirtschaftskrise: Miele streicht 2.000 Stellen – Arbeitsplätze nach Polen verlagert

Eine ZF-Uniform und Arbeiter in einem Miele-Werk – beide Unternehmen stecken tief in der Krise Montage: picture alliance / dpa | Felix Kästle/ picture alliance / dpa | Ina Fassbender
Eine ZF-Uniform und Arbeiter in einem Miele-Werk – beide Unternehmen stecken tief in der Krise Montage: picture alliance / dpa | Felix Kästle/ picture alliance / dpa | Ina Fassbender
Eine ZF-Uniform und Arbeiter in einem Miele-Werk – beide Unternehmen stecken tief in der Krise Montage: picture alliance / dpa | Felix Kästle/ picture alliance / dpa | Ina Fassbender
Deutschland in der Wirtschaftskrise
 

Miele streicht 2.000 Stellen – Arbeitsplätze nach Polen verlagert

Doch kein grünes Wirtschaftswunder? Während der Autozulieferer ZF 12.000 Stellen streicht, will der Waschmaschinenbauer Miele bis 2.000 Arbeitsplätze einstampfen. Ein Land könnte davon profitieren.
Anzeige

GÜTERSLOH. Der Haushaltswarenhersteller Miele hat angekündigt, bis zu 2.000 Stellen zu streichen, um die Produktion umzustrukturieren. „Wir wissen, daß aktuell zahlreiche Gerüchte im Umlauf sind, und wir verstehen die damit verbundenen Sorgen und Unsicherheiten“, teilte das 1899 gegründete Unternehmen der Belegschaft laut der WirtschaftsWoche am Dienstag in einer internen Mail mit.

Standortschließungen würden aber vermieden werden, betonte der Waschmaschinenbauer. Im Raum stehe allerdings eine Verlegung von 700 weiteren Arbeitsplätzen nach Polen. Es handele sich um eine „Herausforderung, aber keine existenzbedrohende Situation“, so ein Firmensprecher.

Dem aktuellen Jahresbericht zufolge beschäftigt Miele ungefähr 23.300 Mitarbeiter, davon 11.900 allein in Deutschland. Während der Corona-Pandemie konnte der Konzern hohe Umsätze verzeichnen, die in den darauffolgenden Monaten allerdings stark eingebrochen sind. Das Unternehmen leidet zudem unter den stark gestiegenen Energiepreisen und der Bürokratie.

25 Prozent der deutschen ZF-Stellen betroffen

Zuvor hatte bereits der Autozulieferer ZF aus Friedrichshafen Massenentlassungen angekündigt. „Der Vorstand will 12.000 Stellen in Deutschland in den nächsten sechs Jahren streichen“, zitierte das Handelsblatt unlängst den Betriebsrat der Firma. Etwa ein Viertel aller ZF-Stellen in Deutschland seien von den Plänen betroffen.

Der ZF-Konzern setze beim Stellenabbau auf Verrentung, eine Verringerung der Zeitarbeit und auf Verlagerungen ins Ausland. Wenn nötig, könnten so auch gut 18.000 Stellen insgesamt bereinigt werden. So wird das Werk Gelsenkirchen geschlossen, an dem 200 Arbeitsplätze hängen. Und auch der Standort Eitorf in Nordrhein-Westfalen soll bis 2025 abgewickelt werden. Dort verdienen derzeit 690 Angestellte ihren Lohn.

Industrieverbände schreiben Brandbrief an Kanzler Scholz

Im Anbetracht der schwierigen Wirtschaftslage hatten sich zuletzt die Chefs der großen deutschen Industrieverbände in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewendet und eine Kehrtwende in der Politik gefordert. „Mit großer Sorge beobachten wir die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung, in der sich unser Land befindet“, betonten die Deutsche Industrie- und Handelskammer, der Bundesverband der Deutschen Industrie, die Banken der Automobilwirtschaft und der Zentralverband des Deutschen Handwerks.

Der Frust und die Verunsicherung bei vielen Betrieben wüchsen und die Verlagerung der Produktion ins Ausland nehme zu. Gleichzeitig schwinde die Bereitschaft für Unternehmensgründungen in Deutschland immer weiter. „Wir appellieren dringend an Sie und die gesamte Bundesregierung, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, die einen wirtschaftlichen Aufbruch in unserem Land fördern.“ (fw)

Eine ZF-Uniform und Arbeiter in einem Miele-Werk – beide Unternehmen stecken tief in der Krise Montage: picture alliance / dpa | Felix Kästle/ picture alliance / dpa | Ina Fassbender
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag