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Ifo-Institut: Immer mehr Wohnungsbauunternehmen geraten in Schieflage

Ifo-Institut: Immer mehr Wohnungsbauunternehmen geraten in Schieflage

Ifo-Institut: Immer mehr Wohnungsbauunternehmen geraten in Schieflage

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Bauarbeiter (Symbolbild): Auch die Prognosen sind düster Foto: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
Ifo-Institut
 

Immer mehr Wohnungsbauunternehmen geraten in Schieflage

Auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung? Dann stehen die Chancen schlecht. Denn: Die Wohnungsbaubranche vermeldet beispiellose Finanzprobleme. Und das könnte erst der Anfang sein.
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MÜNCHEN. Die Zahl der Wohnungsbauunternehmen, die mit Finanzierungsproblemen kämpfen, hat den höchsten Stand seit 30 Jahren erreicht. Laut dem Ifo-Institut sind davon mittlerweile fast zwölf Prozent der Betriebe betroffen. Aus einer von der Wirtschaftsdenkfabrik erhobenen Umfrage ging zudem hervor, daß mehr als ein Fünftel der Firmen von Projektstornierungen berichtet. Gegenüber dem Vormonat wuchs diese Zahl um annähernd zehn Prozent.

Laut dem Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, türmen sich die Bauabsagen zu einem neuen Höchststand auf: „Seit Beginn der Erhebung 1991 haben wir noch nichts Vergleichbares beobachtet.“ Die Verunsicherung im Markt sei nach Angaben des Instituts „riesig“. Im vergangenen Monat vermeldeten 44,2 Prozent der befragten Unternehmer einen Auftragsmangel. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte dieser Anteil 13,8 Prozent betragen, was mehr als eine Verdreifachung darstellt. „Einigen Betrieben steht das Wasser bereits bis zum Hals“, warnte Wohlrabe.

Entwicklung der Wohnungsbauunternehmen mit Finanz- und Stornierungsproblemen. Grafik kommt vom Ifo-Institut.
Zahl der Unternehmen, die von Stornierungen und Auftragsmangel betroffen sind Foto: Ifo-Institut

Der Wert des Geschäftserwartungsindex notiere auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 Punkten bei minus 60,1 Punkten „auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau“, teilte die Denkfabrik mit. „Für das kommende Halbjahr befürchten die Unternehmen mehrheitlich weitere Geschäftsrückgänge.“

Viele Wohnungsbauprojekte nicht mehr rentabel

Das Institut führt die negativen Aussichten für die Wohnungsbaubranche auf gestiegene Baukosten und ein höheres Zinsniveau zurück. Viele Projekte, die Anfang 2022 noch rentabel wären, seien aktuell nicht mehr darstellbar, gab Wohlrabe zu bedenken und nannte zunehmende Regulierung als weiteres Problem: „Auch das Zurückfahren der Förderung wegen der verschärften Energiesparvoraussetzungen belastet die Kalkulation der Bauherren.“

Auch andere Volkswirte mahnen Probleme der Branche an. Am Donnerstag hatte das Kieler Institut für Wirtschaft einen Rückgang der Wohnungsbauinvestitionen um 2,7 Prozent im laufenden Jahr prognostiziert und in seiner Analyse eine Senkung der Grunderwerbsteuer als Konjunkturmaßnahme empfohlen. (kuk)

Bauarbeiter (Symbolbild): Auch die Prognosen sind düster Foto: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
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