JÄNSCHWALDE. „Es ist richtig, daß Block F nach seiner Netzschaltung am 15. Oktober am Anfang der Woche aufgrund eines technischen Befunds vom Netz genommen werden mußte“, bestätigte eine Sprecherin der Lausitz Energie Kraftwerke AG (Leag) die Recherchen der JUNGEN FREIHEIT.
„Nach aktueller Planung soll er in den nächsten Tagen wieder ans Netz gebracht werden“, heißt es vom Unternehmen weiter. Die Leag geht davon aus, in den kommenden Monaten wieder „gut am Markt verfügbar zu sein“. Mit technischen Problemen während des Beginns des Dauerbetriebes habe man gerechnet.
Jänschwalde: Block F zählte zur Notreserve
Brisant: Erst am vergangenen Montag hatte der Energiekonzern Leag mitgeteilt, daß auch Block F wieder in Betrieb sei. Der erste, Block E, war Anfang Oktober dieses Jahres zurück ans Netz gebracht worden. Zusammen haben beide Blöcke eine Leistung von 1.000 Megawatt.
Der nun wieder abgeschaltete Block war aufgrund des Braunkohleausstiegs seit Oktober 2018 für Notfälle in der sogenannten Sicherheitsbereitschaft. Ursprünglich sollte er Anfang Oktober endgültig stillgelegt werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte beide Kraftwerksblöcke aus der Sicherheitsbereitschaft geholt, um mit Blick auf die aktuelle Energiekrise weniger Gas zur Stromgewinnung verbrauchen zu müssen.
AfD zeigt sich besorgt
Aufgrund einer Sondergenehmigung des Brandenburger Landesamts für Umwelt konnten die Blöcke wieder in Betrieb genommen werden, obwohl sie derzeit gesetzliche Umweltvorschriften nicht erfüllen. Die Ausnahmeregel gilt zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023.
Der energiepolitische Sprecher der Brandenburger AfD-Landtagsfraktion, Steffen Kubitzki, kritisierte, die ausgefallene Leistung müsse durch unsichere Windkraft ausgeglichen werden. „Die Wiederaufnahme des Betriebs von Kohle- und Kernkraftwerken ist nur bis 2024 befristet, wie in den folgenden Jahren Versorgung sichergestellt werden soll, ist eine offene Frage.“ (ho/vo/st)