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Politische Korrektheit: Knorr benennt „Zigeunersauce“ um

Politische Korrektheit: Knorr benennt „Zigeunersauce“ um

Politische Korrektheit: Knorr benennt „Zigeunersauce“ um

„Zigeunersauce“ von Knorr Foto: dpa / JF-Montage
„Zigeunersauce“ von Knorr Foto: dpa / JF-Montage
„Zigeunersauce“ von Knorr Foto: dpa / JF-Montage
Politische Korrektheit
 

Knorr benennt „Zigeunersauce“ um

Der Lebensmittelhersteller Knorr hat angekündigt, seine „Zigeunersauce“ umzubenennen. „In ein paar Wochen finden Sie diese als ‘Paprikasauce Ungarische Art’ im Regal“, teilte der Mutterkonzern Unilever mit. Eine Umfrage hatte vor kurzem ergeben, daß die Mehrzahl der Deutschen gegen solche Umbenennungen ist.
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BERLIN. Der Lebensmittelhersteller Knorr hat angekündigt, seine „Zigeunersauce“ umzubenennen. „In ein paar Wochen finden Sie diese als ‘Paprikasauce Ungarische Art’ im Regal“, teilte der Mutterkonzern Unilever der Bild am Sonntag mit. „Da der Begriff ‘Zigeunersauce’ negativ interpretiert werden kann, haben wir entschieden, unserer Knorr-Sauce einen neuen Namen zu geben.“

Der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma lobte die Entscheidung. „Es ist gut, daß Knorr hier auf die Beschwerden offenbar vieler Menschen reagiert“, sagt der Vorsitzende des Zentralrats, Romani Rose dem Blatt. Ihm bereite allerdings die wachsende Zigeunerfeindlichkeit in Europa größere Sorgen.

2013 hatte Unternehmen noch auf 100jährige Tradition verwiesen

„Für den Zentralrat sind vor diesem Hintergrund Zigeunerschnitzel und Zigeunersauce nicht von oberster Dringlichkeit.“ Es sei bedeutend wichtiger, Begriffe wie „Zigeuner“ im jeweiligen Zusammenhang zu bewerten, „wenn etwa in Fußballstadien Zigeuner oder Jude mit offen beleidigender Absicht skandiert wird“.

Bereits 2013 war der Begriff „Zigeunersauce“ in die Kritik geraten. Damals verteidigte das Unternehmen sich gegen den Vorwurf des Rassismus mit dem Hinweis auf eine 100 Jahre alte Tradition.

Mehrheit der Deutschen gegen solche Umbenennungen

Im Zusammenhang mit den teils gewaltsamen „Black Lives Matter“-Protesten waren auch in Deutschland und Europa erneut zahlreiche Diskussionen über angeblich rassistische Namen von Straßen oder Betrieben aufgeflammt. In Augsburg hatte sich vor kurzem das Hotel „Drei Mohren“ in „Maximilian’s Hotel“ umbenannt. Hoteldirektor Theodor Gandenheimer begründete den Schritt unter anderem damit, „dem gesellschaftlichen Wandel“ Genüge zu tun.

Eine daraufhin von der Augsburger Allgemeinen gestartete Umfrage ergab, daß rund drei Viertel der Befragten gegen die Umbenennung von Betrieben sind, deren Namen als rassistisch kritisiert werden. 15,5 Prozent stimmten dafür. (ls)

„Zigeunersauce“ von Knorr Foto: dpa / JF-Montage
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