BERLIN. Die Deutsche Bahn (DB) hat die Anstellung von Asylbewerbern als Busfahrer zur Nachwuchsgewinnung verteidigt. Die DB gehe „neue Wege und bildet mit Unterstützung der Arbeitsagentur und Projektpartnern geeignete Geflüchtete“ aus. Die ersten zehn Busfahrer hätten zum 1. Februar dieses Jahres eine Festanstellung in Frankfurt erhalten, teilte das Staatsunternehmen mit.
„Ich freue mich, die neuen Kollegen in der ‘Bahnerfamilie’ begrüßen zu können“, sagte der Vorstandsvorsitzende von DB Regio, Jörg Sandvoß. Die DB sei einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. „Dabei hat auch das Engagement für Menschen, die Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt brauchen, eine lange Tradition. Deshalb wollen wir Geflüchtete nachhaltig qualifizieren und für den Beruf des Busfahrers und die DB begeistern.“
Bewegungs- und Ernährungsworkshops für Geflüchtete
Das Unternehmen biete neben Sprachkursen auch „außergewöhnliche Angebote“, hieß es in der Mitteilung. „Mit Kommunikationstraining, Einführung in das deutsche Gesundheitssystem sowie Bewegungs- und Ernährungsworkshops wird die Teamzugehörigkeit genauso gefördert wie mit gemeinsamen Kochaktionen.“ Derlei Maßnahmen stärkten das Selbstbewußtsein der Teilnehmer und hülfen auch der Integration der Familienangehörigen.
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter informierte die Bahn die Nutzer mit folgenden Worten: „Liebe Wutbürger, Ihr könnt nach Hause fahren! Jetzt auch mit Geflüchteten – als Busfahrer bei der Deutschen Bahn.“
Liebe #Wutbürger, Ihr könnt nach Hause fahren!
Jetzt auch mit Geflüchteten – als Busfahrer bei der Deutschen Bahn. 👨🏼✈️ 🚌 #Integration https://t.co/gNFTljwrfH— Deutsche Bahn AG (@DB_Presse) February 21, 2019
Neben vielen zustimmenden Leserkommentaren wiesen aber zahlreiche Nutzer auf die betrieblichen Ausfälle im Bahn-Service sowie das wiederholt verfehlte Pünktlichkeitsziel des Unternehmens hin und äußerten ihren Unmut über die Wortwahl in dem Tweet. 2018 kam jeder vierte Zug zu spät an, die mit weniger als sechs Minuten. (ls)