DOHA/BERLIN. Das Emirat Katar hat eine Investitionsoffensive in Deutschland angekündigt. „Wir sehen Deutschland als Schlüsselspieler in der Weltwirtschaft und sind sehr optimistisch in Bezug auf den deutschen Markt“, sagte der Finanzminister des Landes, Ali Sharif al-Emadi, dem Handelsblatt.
Man plane „neue und weitreichende Investitionen“. Die Rede ist von mehreren Milliarden Euro. In den vergangenen 30 Jahren gab das Emirat auf der Arabischen Halbinsel mehr als 20 Milliarden Euro in Deutschland aus.
Vorwurf: Terrorismusunterstützung
Ihm gehören Beteiligungen an Firmen wie Siemens, der Deutschen Bank und VW. Nun will Katar nach Informationen der Zeitung in mittelständische deutsche Firmen einsteigen.
Im vergangenen Jahr verhängten mehrere arabische Länder, darunter Ägypten und Saudi-Arabien Sanktionen gegen Katar. Als Grund führten sie unter anderem die Unterstützung des internationalen Terrorismus durch das Staatsoberhaupt, Emir Tamim bin Hamad Al Thani, an und verlangten die Schließung des TV-Senders Al-Jazeera.
Deutschland hatte sich damals hinter Katar gestellt und auf eine diplomatische Lösung gedrängt. Die Wirtschaft des Landes hat sich von den Sanktionen mittlerweile wieder erholt. Der Internationale Währungsfonds sagt dem Land ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent in diesem Jahr voraus. 2022 wird Katar die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten. (tb)