Die deutschen Konzerne haben uns doch seit Jahren verraten und sind ins Ausland gegangen, aber auch die deutschen Konsumenten fanden Geiz ja geil. Vielleicht beginnen jetzt viel mehr darüber nachzudenken, wieviel z. B. bei Grundig noch echte deutsche Wertarbeit ist oder muss man alle Produkte großer Konzerne meiden, weil da nicht mehr drin ist, was drauf steht? Wer hat es nicht erlebt, dass man etwas Neues gekauft hat und es nach ein paar Tagen nicht funktionierte oder auseinanderfiel. Spätestens hier sollte der deutsche Michel aufwachen und zu echten deutschen Produkten greifen.
Das geht aber nicht mit dem Siegel „Made in Germany“, wenn bis zu 90 % ausländische Teile oder Verarbeitung drin stecken, das ist Täuschung des Verbrauchers.
Neuerdings gibt es einen weiteren Schritt zur Verschleierung des Herkunftsortes, gesehen bei Textilien „herstellt für …“ Ist das dann überhaupt noch mit dem Recht auf Garantie kompatibel? Wer haftet?

Schönes Beispiel dafür, wie abstrakte Gleichbehandlung [die Regel gilt hoffentlich für alle EU-Mitglieder (von Staaten zu sprechen ist wohl mittlerweile ein Euphemismus)] zu konkreter Ungerechtigkeit führt.
Denn getroffen werden natürlich nur die Länder (also das eine Land) deren Namen einen Markenwert hat. Wenn das ‚made in bulgaria’ oder aber auch das ‚made in france’ fehlt werden die Exporte dieser Länder wohl kaum – in erstem Fall vielleicht sogar positiv –beeinflusst; grad bei den luxusgeilen Asiaten ist die Etikettierung ein entscheidendes Verkaufsargument.

Guten Morgen, Herr Michl, haben wir schon ausgeschlafen . . .

Endlich mal reinen Tisch machen und nicht weiter die Verbraucher täuschen. 90% Zulieferer aus Fernost und dann „Made in Germany“ draufpappen – nein Danke DIHK.

„…deren Wertschöpfung zu mindestens 45 Prozent in dem Herkunftsland erfolgt ist????“
Was soll das denn?

Nach dem I. WK mussten deutsche Wahren gekennzeichnet werden, mit dem später weltberühmten Siegel“Made in Germany“!
Dies diente eigentlich dazu, deutsche Produkte beim Kauf zu ÄCHTEN!! Sie sollten nicht gekauft werden, WEIL sie aus Deutschland stammten.

Weil es aber erstklassige Produkte waren, stand das Siegel bald für besonders hochwertige Produkte, als ungewolltes Markenzeichen, da!

Jetzt wollen wir dafür nur noch 45% (also nicht einmal die Hälfte) an Zusagen machen, weil der Rest irgendwo im Ausland hergestellt wurde?
Das kann nur schief gehen!

Die Grünen würden „Deutschland“ am liebsten in „Buntland“ umbenennen.

Die Kritik einiger Kommentatoren an diesem EU-Vorhaben ist schon sehr reflexartig.

Wenn es nach dem DIHK ginge, dürften Produkte, die nur zu 10% ihrer Wertschöpfung aber am Ende in Deutschland zusammengebaut werden, das „Made in Germany“ tragen. Recht beliebig, möchte man meinen. Und da ist der Vorschlag der EU, dies zumindest auf 45% anzuheben eine klare Verbesserung – ob ausreichend sei dahin gestellt, aber besser als bisher allemal.

Zunächst einmal die Frage: Wieso 45%? Wären nicht 50, 80, oder 100% schlüssiger? Aber wahrscheinlich hat da eine bestimmte Lobby interveniert, die gerade bei 45% liegt.

Das ist aber nur das eine.

Vor einigen Jahren habe ich mir noch ein Kofferradio „Grundig“ gekauft, weil ich gedacht habe, das is was. Als ich es dann ausgepackt hatte, stand hinten drauf „Made in Malaysia“. Immerhin ehrlich. Übrigens war das Radio gar nicht so supertoll. Für mich spielte beim Kauf auch der Name „Grundig“ eine Rolle. Deshalb habe ich mehr bezahlt. Nächstes Mal nehme ich gleich Panasonic.

Aber letztlich läuft es natürlich darauf hinaus, das „Made in Germany“ abzuschaffen. Es ist dann kein Gütesiegel mehr. In der Konsequenz wird deutsche Wertarbeit, Kundenservice, Ersatzteile auch nach vielen Jahren – so spießig sich das anhören mag – nicht mehr besonders honoriert. Man wird dafür nicht mehr zahlen. Die anständige Arbeit und das faire Verhalten dem Kunden gegenüber wird nicht mehr honoriert.

PS: Ihre Überschrift: „Industrie fürchtet um Made in Germany“ ist mir unverständlich. Maden haben wir doch mehr als genug.

@Dirk Bagel aus dem Süßwasseraquarium,

bereits in den 90er Jahren bestand der deutscheste aller deutschen Pkw, der VW Golf zu über 50% aus Teilen, die nicht in Deutschland gefertigt wurden. Bei den übrigen Modellen von VW sah es ähnlich aus.

Grundig ist übrigens seit ca. 2004 mehrheitlich in türkischer Hand.

@Gabriele Niggenaber aus Werne,

die Pflicht-Kennzeichnung deutscher Produkte mit dem Label „Made in Germany“ wurde natürlich von den Briten betrieben (bereits seit 1887), zum Schutz ihrer eigenen Produkte.

Ich stimme mit allen Kommentatoren überein, dass deutsche Produkte auch überwiegend aus deutschen Einzelteilen bestehen sollten.

Ansonsten ist es eine bewusste Käuferverarschung, wie es
@Kersti Wolnow aus Irrenhaus, schrieb.

@ Dr Schlawa aus Anderswo

Handelt es sich bei ‚Anderswo’ möglicherweise um die gemütliche Redaktionsstube von Tagesspiegel oder Neuer Osnabrücker Zeitung aus der heraus sie einen – zugegebenermaßen reflexionslosen aber vielleicht gut honorierten – Meinungskampf gegen die vereinigte JF-Kommentatorenschaft führen ?!

Stellen Sie sich doch einfach mal eine Zementfabrik in Görlitz vor, die ihren Sand aus Sława (deutsch: Schlawa, 1937–45: Schlesiersee) bezieht. Der Anteil der verwendeten ausländischen Bestandteile läge dann sicher über 45 %, so dass eine Bezeichnung ‚made in germany’ unzulässig wäre obwohl doch das Entscheidende bei der Zementherstellung das technische Verfahren und die Zuverlässigkeit seiner Durchführung ist.
Soll dieser Zement jetzt ‚made in poland’ heißen müssen ?, – oder wären sie bereit Ausnahmeregeln für ausländische Bestandteile die aus dem Gebiet des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1938 kommen zuzugestehen ?

@ Volker Larina aus Nordland
Bei den Teilen aus dem Ausland handelt es sich eigentlich um deutsche Produkte da die Planung, ein Teil wie in Deutschland hergestellt vorsieht und demzufolge nur Teile nach deutschen Vorstellungen erstellt werden.
Nur die billigeren Hände werden gebraucht.
Ein gutes Beispiel ist, was mit Opel geschah.
Was nutzte mir da die deutsche Herstellung, wenn der Ami das sagen hatte und man eine schlechte Qualität bekam.

Das Know How ist unser Made in Germany und das verschwindet mit den/m Deutschen.

# Bislang kann ein Produkt auch mit einem Anteil von neunzig Prozent ausländischer Wertschöpfung mit dem Label „Made in Germany“ versehen werden…“

Eben, es wird doch längst so gut wie garnichts mehr in Deutschland hergestellt. Wir hatten das schonmal, und ich hatte diverse Beispiele angeführt: alles nur noch „labels“, billig von „global aufgestellten“ Hong-Kong Chinesen, türkischen Firmen (z.B. Grundig) usw. aufgekaufte „Marken“ einst berühmter aber längst nicht mehr existierender dtsch. Hersteller.

„Made in Germany“ ist mittlerweile und weit überwiegend nichts weiter mehr als ein die Käufer irreführender Etikettenschwindel! Neben politischer Verschleierungs- und Beruhigungspropaganda regelrechter Betrug. Also weg damit!

(2) Noch ein Beispiel:

Eine sehr teure „Leica“-Kamera – scheinbar ein „deutsches Spitzenprodukt“ -, wird in Wahrheit in Japan hergestellt! Und ziemlich sicher, wie längst auch in Japan üblich, in Teilen auch in China!

Der besondere Witz dabei: die japanische Firma bietet exakt d i e s e l b e, völlig baugleiche Kamera auch unter ihrer eigenen „Marke“ (ich glaube es war Pentax) an. Und zwar deutlich billiger!

Der blöde deutsche Kunde zahlt ca. 100 Teuro mehr, – nur für den im Grunde betrügerisch aufgeklebten roten Knopf mit dem „Leica“-Schriftzug! Und glaubt allen ernstes – wie bei seinem Golf oder Daimler -, wenigstens bei sochen Hochpreisprodukten gäbe es noch echtes „Made in Germany“!

In Facebook gibt es eine Gruppe „Made in Germany“. Hier werden Firmen gesammelt, die Alltagsgegenstände produzieren, welche das Siegel „Made in Germany“ auch verdienen.
Es geht um den Erhalt von Arbeitsplätzen, von Branchen und um den Erhalt von Fertigungswissen. Wer zur Chinesenware greift, weil diese etwas billiger ist als das Produkt aus heimischer Region muß mir nichts von Patriotismus erzählen.
Also: tretet dieser Gruppe bei und informiert Euch, wer hier noch Produkte fertigt, die heutzutage zum größten Teil aus Fernost kommen.

> Bin selber Ingenieur und werde mich für ein neues Projekt dann im Ausland umtun. Ihr könnt dann Fachkräfte aus Bangladesh und dem Sudan anwerben.

Hallo, Dirk Bagel,

klingt ziemlich resigniert, kann ich aber nachvollziehen, bin selber Ing. Mir hat schon mancher geraten, mit meinem Projekt auszuwandern. Nein, wenn ich an die „Tradition des deutschen Ingenieurs“ erinnern darf – welche bahnbrechende Erfindung hatte ihre Wurzeln nicht in Deutschland? Sehr wenige. Es gilt, sich darauf zu besinnen, damit „Made in Germany“ seinen „Klang“ zurückerhält. Auf „meinem“ Sektor sahnen „Traummarken“ aus Übersee den Rahm ab, aber mit Geräten, deren Schaltungstechnik in den Grundzügen ein halbes Jahrhundert alt ist. Das schreit doch nach Innovation.