BERLIN. Laut einer aktuellen Insa-Umfrage hat die AfD in der Wählergunst erneut zugelegt. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, erhielte die Partei von Alice Weidel 21,5 Prozent – der höchste Wert seit einem Jahr. Die Union hält ihr Ergebnis vom Dezember und bleibt bei 31 Prozent, wie die Bild berichtet. Die Umfrage wurde vollständig innerhalb der ersten Tage des Jahres 2025 erhoben.
Schmerzhaft ist die Erhebung hingegen für die derzeit regierende SPD. Ihre Zustimmung schwindet um einen Prozentpunkt und liegt bei 15,5 Prozent. Die Grünen – um ihren Kanzlerkandidaten Robert Habeck – steigen um 1,5 Prozentpunkte und landen bei 13,5 Prozent. Das BSW verliert einen Prozentpunkt und erreicht 6,5 Prozent.
Nicht in den Bundestag schaffen würden es derzeit die FDP und die Linkspartei. Zwar steigt die FDP um 0,5 Prozentpunkte, landet jedoch bei lediglich vier Prozent. Die Linkspartei verliert einen Prozentpunkt und landet bei drei Prozent.
Union hat Wahl zwischen drei Koalitionspartnern
Die Umfrage erhob dabei auch die Umstände, unter denen die Befragten ihre Wahlabsicht getroffen hatten. Dabei gab jeder zweite Wähler an, während der Feiertage mit Verwandten und Freunden über Politik gesprochen zu haben. Jeder Zehnte erklärte, er habe danach seine Wahlabsicht geändert.
Insa-Chef Hermann Binkert sagte der Bild, daß die Union nach aktueller Lage „zwischen drei Parteien wählen“ könne, „mit denen sie auf jeweils regierungsfähige Mehrheiten käme“. Tatsächlich gäbe es für die Union drei Möglichkeiten, eine Mehrheitsregierung zu bilden: Union und SPD, Union und Grüne sowie Union und AfD. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte jedoch mehrfach betont, nicht mit der AfD koalieren zu wollen.
AfD-Kandidatin Alice Weidel forderte Merz am Montag auf, die sogenannte Brandmauer gegenüber der AfD fallen zu lassen. Mit Blick auf die aktuelle Regierungsbildung in Österreich – wo voraussichtlich FPÖ-Chef Herbert Kickl das Amt des Bundeskanzlers übernehmen wird – sprach Weidel von einem „warnenden Beispiel“. Die Brandmauer gegen die AfD werde „keinen Bestand“ haben. (lb)