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System ad absurdum geführt: So hilft die Kirche in Seelow beim Bezahlkarten-Betrug

System ad absurdum geführt: So hilft die Kirche in Seelow beim Bezahlkarten-Betrug

System ad absurdum geführt: So hilft die Kirche in Seelow beim Bezahlkarten-Betrug

Im Willkommens-Café für Geflüchtete in einem Raum der Kirche von Seelow liegen 50 Euro auf einer Bezahlkarte. Die Bezahlkarte für Asylbewerber ist umstritten. Flüchtlinge tauschen Gutscheine gegen Bargeld. Initiativen stellen sich damit gegen die Bezahlkarte - unter anderem im Osten Brandenburgs. In Seelow im Landkreis Märkisch-Oderland etwa kaufen Flüchtlinge Gutscheine bei Supermärkten ein, die ihnen einmal im Monat rund 20 Bürgerinnen und Bürger gegen Bargeld abkaufen. Auch in Strausberg gibt es laut Flüchtlingsrat Tauschaktionen sowie etwa in Berlin-Kreuzberg.
Im Willkommens-Café für Geflüchtete in einem Raum der Kirche von Seelow liegen 50 Euro auf einer Bezahlkarte. Die Bezahlkarte für Asylbewerber ist umstritten. Flüchtlinge tauschen Gutscheine gegen Bargeld. Initiativen stellen sich damit gegen die Bezahlkarte - unter anderem im Osten Brandenburgs. In Seelow im Landkreis Märkisch-Oderland etwa kaufen Flüchtlinge Gutscheine bei Supermärkten ein, die ihnen einmal im Monat rund 20 Bürgerinnen und Bürger gegen Bargeld abkaufen. Auch in Strausberg gibt es laut Flüchtlingsrat Tauschaktionen sowie etwa in Berlin-Kreuzberg.
Das selbsternannte Willkommens-Kaffee in Seelow: Bezahlkarten-Umgehung wird offen beworben. Foto: picture alliance/dpa | Patrick Pleul
System ad absurdum geführt
 

So hilft die Kirche in Seelow beim Bezahlkarten-Betrug

Im Brandenburgischen Seelow umgehen Asylbewerber systematisch das Bezahlkarten-System. Dabei bekommen sie Hilfe von etwa 20 Einheimischen. Der Fall ist nur ein Beispiel eines bundesweiten Phänomens.
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SEELOW. Im Brandenburgischen Seelow wird das Bezahlkartensystem von der örtlichen Kirche offenbar systematisch umgangen. Etwa 20 Einheimische tauschen von den Asylbewerbern mit ihren Karten gekaufte Gutscheine gegen den Gegenwert in bar. Anlaufpunkt dafür ist das sogenannte Willkommenskaffee der Kirche in Seelow. Organisiert wird das von zwei Frauen namens Sabine Grauel und Jutta Krause, wie die BZ unlängst berichtete.

Der Landkreis Märkisch-Oderland, zu dem Seelow gehört, hatte um Mai vergangenen Jahres die Bezahlung per Karte eingeführt. Seitdem dürfen Asylbewerber von einer elektronischen Karte mit einem monatlichen Guthaben von 441 Euro maximal 50 Euro Bargeld abheben, der Rest kann ausschließlich in Supermärkten ausgegeben werden. Die Behörden erhoffen sich davon, Geldtransfers ins Ausland zu unterbinden.

Bezahlkarten-Betrug ist bundesweites Problem

Seelow ist kein Einzelfall. Weil es immer wieder zu Fällen kommt, in denen Asylbewerbern geholfen wird, das Bezahlkarten-System zu umgehen, fordert die CSU in Bayern, daß solche Tauschaktionen unter Strafe stehen sollen.

Der Flüchtlingsrat dagegen hält die Bezahlkarte für diskriminierend. Er argumentiert, 50 Euro im Monat reichten nicht aus für gesellschaftliche Teilhabe.

Die JUNGE FREIHEIT hatte im Oktober vergangenen Jahres bereits berichtet, daß in München das Bezahlkartensystem organisiert umgangen wird. Dort gehen Asylbewerber zum Büro der Linkspartei und erhalten Bargeld im Tausch gegen mit der Karte gekaufte Gutscheine. (st)

Das selbsternannte Willkommens-Kaffee in Seelow: Bezahlkarten-Umgehung wird offen beworben. Foto: picture alliance/dpa | Patrick Pleul
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