Anzeige
Anzeige

Ersatz-Neubau in Berlin: In diesem Holzhaus residiert demnächst der Bundespräsident

Ersatz-Neubau in Berlin: In diesem Holzhaus residiert demnächst der Bundespräsident

Ersatz-Neubau in Berlin: In diesem Holzhaus residiert demnächst der Bundespräsident

Der Übergangsamtsitz des Bundespräsidenten in Berlin ist derzeit noch eine Baustelle.
Der Übergangsamtsitz des Bundespräsidenten in Berlin ist derzeit noch eine Baustelle.
Der Übergangsamtsitz des Bundespräsidenten in Berlin ist derzeit noch eine Baustelle. Foto: IMAGO / pictureteam
Ersatz-Neubau in Berlin
 

In diesem Holzhaus residiert demnächst der Bundespräsident

Ab dem Frühjahr wird das Schloß Bellevue saniert. Als Übergangs-Residenz für den Bundespräsidenten entsteht ein riesiges Holzgebäude mitten in Berlin. Die Kosten sind beträchtlich.
Anzeige

Marketing, Ausbildung, Student, Kaufmann

BERLIN. Wenn in rund einem halben Jahr die Sanierungsarbeiten im Schloß Bellevue beginnen, muß der Bundespräsident umziehen. Für Frank-Walter Steinmeier und auch seinen Nachfolger entsteht daher ein sogenannter Ersatzneubau, der vorwiegend aus Holz gebaut wird und nun kurz vor der Fertigstellung steht. Er liegt an der Elisabeth-Abegg-Straße gegenüber vom Bundeskanzleramt. Die Spree trennt dann Staatsoberhaupt und Regierungschef. Über die Moltkebrücke sind es allerdings nur ein paar Schritte.

Die Keramik-Fassade, die die Holzkonstruktion verdeckt, ist schnörkellos, im typischen Berliner Nachwendestil. Das gigantische siebenstöckige Hochhaus bildet einen enormen Kontrast zum zweigeschossigen Schloß Bellevue im klassizistischen Stil. Für mindestens fünf Jahre werden die deutschen Staatsoberhäupter in dem Neubau residieren. Im Frühjahr 2027 wird ein neuer Bundespräsident gewählt. Steinmeier darf nicht mehr antreten.

Wie das Gebäude, in dem 4.680 Kubikmeter Holz verbaut wurden, danach genutzt wird, ist noch unklar. Bauherr ist das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Es vermietet das Gebäude auch – zunächst an den Präsidenten. Danach hofft man, andere Bundesbehörden dort einquartieren zu können. Beim ständigen Ausbau des öffentlichen Dienstes dürfte neuer Raum für das Personal gebraucht werden. Allein im vergangenen Jahr schuf die öffentliche Hand knapp 100.000 neue Stellen.

Holzgebäude kostet 205 Millionen Euro

Den Entwurf stammt vom Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton, das nicht weit entfernt, in der Lehrter Straße seinen Sitz hat. Auf dessen Webseite heißt es, es handele sich um einen „zukunftsfähigen Repräsentativbau, der auf nachwachsende Baumaterialien setzt“. Insgesamt soll das Ersatz-Präsidialamt 205 Millionen Euro kosten.

So wenig spektakulär es von außen daher kommt, im Inneren fehlt es an nichts. Im sechsten Stock entstehen zwei Veranstaltungssäle. Einer davon entfaltet sich über 500 Quadratmeter – so groß wie ein Einfamilienhaus-Grundstück. Welcher Nachmieter einen solchen Raum gebrauchen kann, ist ungewiß. Wahrscheinlich muß nach dem Auszug des Staatsoberhauptes umgebaut werden.

Amtszimmer des Bundespräsidenten bleibt tabu

Wie das künftige Amtszimmer Steinmeiers aussehen wird, darüber herrscht großes Rätselraten. Denn aus „Sicherheitsgründen“ wird es bisher nicht einmal als Animation präsentiert. Fotografieren auf der Baustelle ist verboten. Selbst Führungen sind streng untersagt. Der Bundespräsident soll aber eine großartige Aussicht über Berlin haben, was darauf schließen läßt, daß er ins oberste Stockwerk einziehen könnte.

Eigentlich sollte der Bundespräsident in ein bereits vorhandenes Gebäude umziehen. Doch er fand kein passendes. So entschloß man sich zu dem Neubau, an dem seit zweieinhalb Jahren gewerkelt wird. Die Holzmodule wurden vorgefertigt, was die Kosten erhöhte, aber gleichzeitig Zeit sparen soll. Denn das Haus muß spätestens im März/April fertig sein, damit der Präsident wie geplant umziehen kann. (fh)

Der Übergangsamtsitz des Bundespräsidenten in Berlin ist derzeit noch eine Baustelle. Foto: IMAGO / pictureteam
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
aktuelles