DÜSSELDORF. Am Rosenmontag rollt ein Mottowagen in Düsseldorf durch die Straßen, auf dem AfD-Chefin Alice Weidel als rechtsextreme Verführerin der Erstwähler dargestellt wird. Der Wagen zeigt die Politikerin in einem Hexenhäuschen, das mit SS-Runen und dem Hitlergruß verziert ist.
Für Wagenbauer Jacques Tilly stellt die AfD eine moderne Fortsetzung der NSDAP dar. Sein Werk wurde vorab in der Fernsehsitzung des Düsseldorfer Karnevals gezeigt, bei der auch ein weiterer Wagen präsentiert wurde. Auf diesem Wagen wird die Wahlniederlage von SPD und FDP thematisiert.
Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz wird als „abgesoffen“ dargestellt, während von FDP-Chef Christian Lindner nur noch ein Schädel übrig bleibt.

Terrordrohung überschattet Karneval
Im Rahmen der vom WDR übertragenen Prunksitzung „Düsseldorf Helau 2025: 200 Johr – Hütt on wie et wor“ präsentierte Hoppeditz am Wochenende die neu gestalteten Mottowagen. Tilly erklärte der Deutschen Presse-Agentur, daß in diesem Jahr zwei zusätzliche Wagen gebaut wurden, um die Zahl der geheimen Wagen auf zwölf zu erhöhen.
Dieses Jahr wird der Rosenmontagszug in Düsseldorf mit 14 politischen Mottowagen an den Start gehen, statt der üblichen zwölf. Insgesamt werden 121 Wagen den Zug ausmachen. Die Veranstalter rechnen bei schönem Wetter mit bis zu einer Million Zuschauer entlang der Strecke.
Unterdessen herrscht große Sorge vor Terroranschlägen durch Islamisten. So wurde etwa auch der Kinderfasching am Rosenmontag in Nürnberg aufgrund der IS-Drohungen abgesagt. (rr)