MAINZ. Die Mitgliederzahlen der AfD in Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Partei wuchs um 33,1 Prozent, wie Zahlen des SWR zeigen. Damit verzeichnet die Partei in Rheinland-Pfalz das größte Wachstum im Vergleich zu anderen Parteien im Land.
Im Gegenzug verlor die FDP in Rheinland-Pfalz 5,8 Prozent ihrer Mitglieder, die SPD drei Prozent und die CDU insgesamt 0,4 Prozent. Ein Plus verzeichnen auch die Grünen – die Zahl der Mitglieder stieg um 25,3 Prozent – und die Linkspartei, deren Mitglieder um 18,2 Prozent anwachsen.
Trotz der Zuwächse für die AfD und andere kleinere Parteien bleibt die CDU in Rheinland-Pfalz weiterhin die mitgliederstärkste Partei, obwohl sie im vergangenen Jahr einen Verlust verzeichnete. Zum 31. Dezember 2024 hatte die CDU 33.094 Mitglieder, gefolgt von der SPD mit 27.929 Mitgliedern und den Grünen mit 6.725 Mitgliedern.
AfD erreicht bisherigen Mitgliederhöchststand
Die AfD hat mit 3.266 Mitgliedern ihren bislang höchsten Stand erreicht und liegt damit hinter den Grünen auf Platz vier der mitgliederstärksten Parteien in Rheinland-Pfalz. Die Freien Wähler, die seit 2021 im Landtag vertreten sind, konnten ihren Mitgliederbestand um 19,2 Prozent steigern, belegen aber nicht die vorderen Plätze in der Studie, da diese nur Parteien berücksichtigt, die auch im Bundestag vertreten sind.
Die Nachricht über den Mitgliederanstieg kam wenige Tage, nachdem das rheinland-pfälzische Innenministerium seine vorherige Ankündigung, AfD-Mitglieder pauschal vom Staatsdienst auszuschließen, revidiert hatte. Innenminister Michael Ebling (SPD) wolle hingegen jeden Einzelfall prüfen.
Innenministerium zieht Sperre für öffentlichen Dienst zurück
Der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende von Rheinland-Pfalz, Sebastian Münzenmaier, kommentierte, es sei gut, daß im Innenministerium nun wieder Vernunft einkehre. Mit seinem unbedachten Vorschlag habe Ebling allerdings „dem Ansehen von Rheinland-Pfalz geschadet und sich zutiefst blamiert“.
Zuvor hatte die Ampel-Landesregierung angekündigt, eine bestehende Verwaltungsvorschrift verschärfen zu wollen. Demnach werde die für den Staatsdienst erforderte Verfassungsloyalität so ausgelegt, daß Mitarbeiter klarstellen müßten, in den vergangenen fünf Jahren keiner extremistischen Gruppe – inklusive der AfD – angehört zu haben. (lb)