BERLIN. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner kritisiert, während diese sich im Kanzleramt mit Regierungschef Friedrich Merz (CDU) und dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj unterhielten. Der SPD-Politiker nahm an den Gesprächen nicht teil.
Mit Blick auf die Amerikaner sagte er im ZDF-„heute journal“: „Es ist zumindest alles andere als eine ideale Aufstellung für eine solche Verhandlung, aber wie heißt das so schön? Man kann nur mit den Menschen tanzen, die auf der Tanzfläche sind.“
Dann schob der Verteidigungsminister hinterher, er begrüße es, daß „sie heute nach Berlin gekommen sind“. Pistorius: „Es ist erstmal ein gutes Zeichen, aber wohin dieses Zeichen zeigt, das werden wir erst in den nächsten Stunden, wahrscheinlich erst in den nächsten Tagen wissen.“ US-Präsident Donald Trump hatte die beiden als seine Unterhändler nach Berlin geschickt (die JF berichtete).
Pistorius: „Ganz sicher nicht“
Auf die Frage der Moderatorin Marietta Slomka, ob er auch nicht wolle, „daß die deutsche Hauptstadt zum Namensgeber eines historischen Diktatfriedens wird“, antwortete Pistorius: „Ganz sicher nicht.“ Das Gespräch wurde um 18 Uhr aufgezeichnet. Drei Stunden später verließ Selenskyj das Kanzleramt. Schon vorher war Merz gegangen.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat nach den Verhandlungen ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit Selenskyj gezogen. Es seien „große Fortschritte“ erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt auf X. Es seien „intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden“ und weitere Themen geführt worden. Nach Angaben der USA und der Ukraine sollen die Beratungen am heutigen Montag fortgesetzt werden. (fh)





