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Linksextremismus: Universität-Lüneburg sagt Festakt aus Angst vor Anti-AfD-Protest ab

Linksextremismus: Universität-Lüneburg sagt Festakt aus Angst vor Anti-AfD-Protest ab

Linksextremismus: Universität-Lüneburg sagt Festakt aus Angst vor Anti-AfD-Protest ab

Pyrotechnik und Vermummung: Vor genau solchen Szenen hat die Universität Lüneburg Angst – und lädt deshalb die AfD aus Montage: picture alliance/dpa | Boris Roessler/ picture alliance/dpa | Philipp Schulze
Pyrotechnik und Vermummung: Vor genau solchen Szenen hat die Universität Lüneburg Angst – und lädt deshalb die AfD aus Montage: picture alliance/dpa | Boris Roessler/ picture alliance/dpa | Philipp Schulze
Pyrotechnik und Vermummung: Vor genau solchen Szenen hat die Universität Lüneburg Angst – und lädt deshalb die AfD aus Montage: picture alliance/dpa | Boris Roessler/ picture alliance/dpa | Philipp Schulze
Linksextremismus
 

Universität-Lüneburg sagt Festakt aus Angst vor Anti-AfD-Protest ab

Die Universität Lüneburg sagt eine Veranstaltung aus Angst vor Linksextremisten ab, weil auch Politiker der AfD eingeladen sind. Um sich weiteren Ärger zu ersparen, soll die Partei künftig ausgegrenzt werden.
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LÜNEBURG. Aus Sorge vor linksextremen Übergriffen hat die Leuphana Universität Lüneburg den Festakt zum Abschluß des akademischen Jahres 2024 abgesagt. „Nach den Hinweisen der Sicherheitsbehörden war davon auszugehen, daß auch potentiell gewaltbereite politische Interessengruppen gegen die Teilnahme von der AfD zugehörigen Mandatsträgern vorgehen würden“, teilte die Hochschule der Landeszeitung (LVZ) aus Lüneburg am Montag mit.

Die Veranstaltung sei ursprünglich für Mittwoch geplant gewesen. Neben Vertretern anderer Parteien waren auch die beiden AfD-Politiker Frank Rinck und Jessica Schülke eingeladen. Die niedersächsische Landtagsabgeordnete Schülke ist derzeit als Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses in Hannover tätig. Rinck sitzt für die Partei im Bundestag.

Hintergrund: Störer verhindern CDU-Auftritt an Uni-Göttingen

Es seien bereits mehrere Demonstrationen durch „universitätsexterne Akteure“ angekündigt worden, über die die Leuphana von den Behörden informiert wurde. Die Polizei habe auch schon eine Einsatzplanung für die Veranstaltung erstellt. Doch die Proteste hätten dennoch befürchten lassen, daß „die Veranstaltung nicht in der für eine akademische Festveranstaltung angemessenen Weise hätte stattfinden können“, wie Hochschulpräsident Sascha Spoun in einem internen Schreiben betonte, aus dem die LVZ zitierte.

Bei der Entscheidung hätten auch die Ereignisse in Göttingen vergangene Woche eine Rolle gespielt, als ein Vortrag der Bundestagsabgeordneten Mareike Wulf (CDU) an der dortigen Universität von etwa über 200 Störern vereitelt wurde. Die Christdemokratin wollte in den Räumen der Georg-August-Universität über das Selbstbestimmungsrecht referieren. Doch am Ende habe die Veranstaltung der lauten Zwischenrufe und Pfeifkonzerte wegen nicht stattfinden können.

AfD-Politikerin Schülke bezeichnet Uni-Stellungnahme als „Augenwischerei“

AfD-Politikerin Schülke, die auch wissenschaftspolitische Sprecherin ihrer Partei im Hannoveraner Landtag ist, zeigte sich empört über die kurzfristige Ausladung. „Einst Orte freien Denkens haben diese sich in akademisch höchst unangemessener Weise zu Stätten ideologisch motivierter Intoleranz und Ausgrenzung entwickelt“, teilte die Politikerin am Dienstag mit.

Daß der Festakt durch „universitätsexterne Akteure“ gefährdet werde, sei bloße Augenwischerei. Die Universitäten selbst hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter radikalisiert. „Präsidium und Dekane haben jahrelang über die Mißstände an ihren Universitäten hinweggesehen – ja sie sogar befördert“, so ihr Vorwurf.

Hochschule überdenkt Einladung von AfD in Zukunft

Unterdessen teilte die Universitätsleitung mit, die Einladung von Politikern der Alternative für Deutschland in Zukunft nochmal zu überdenken. „Vor dem Hintergrund, daß die AfD vom Bundesverfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft ist, wird die Universität ihre diesbezügliche Einladungsstrategie neu bewerten“, hieß es dazu.

Die Hochschule trete entschieden gegen ein „menschenverachtendes, diskriminierendes, exkludierendes, antisemitisches, faschistisches oder wissenschafts- und gleichstellungsfeindliches“ Weltbild ein. (fw)

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