Ja mei,
es ist das alte Lied mit der AfD: Dieser Partei fehlen schlicht und einfach die jungen, relaxten Sympathieträger!
Höcke kam über weite Stecken nervös, verspannt und abwehrend rüber.
Allein dieses verkniffene Gesicht und die ständig verschränkten Arme ließen kein rechtes Zutrauen zu ihm aufkommen.
Vom Herumgeeiere rund um alte Zitate aus seinen Reden / Büchern will ich gar nicht erst anfangen.
Und dass ihm die berüchtigte SA-Parole nicht geläufig gewesen sein wollte, ist ein Witz. Natürlich wurde diese Losung auch von damals demokratischen Verbänden gebraucht – die Nazis haben diesen aber ein für allemal „verbrannt“. Nie wieder verwendbar!
Die Amnesie bzgl. Özoguz ging auch mal gar nicht.
Am Ende hätte er noch klar sagen müssen, dass die AfD ganz klar für eine ethnische Entmischung / Remigration in der Gesellschaft eintritt.
Alles andere wäre dann auch Betrug am Wähler.

Ich habe auch keinen eindeutigen Sieger ausmachen können. Herr Höcke war sehr konzentriert, bedacht darauf, keine falschen Worte fallen zu lassen. Was ich total verständlich fand, aber dadurch blieb er rhetorisch unter seinen Möglichkeiten. Aber wiederum kam er dadurch eher sympatisch rüber, wie ich fand. Sachlich argumentierend wie immer war er im Vorteil, und das, obwohl er die Fragen garantiert nicht kannte und die Themen mit der Landtagswahl meist gar nichts zu tun haben. Internationale Themen gehören in ein Duell zur Bundestagswahl!

Ja und ob die Thüringer den bis dahin eher unbekannten Mario Voigt wählen werden, bleibt abzuwarten. Für mich war er überheblich, beleidigend und hat sich hinter seiner Landesabstammung geradezu versteckt. Auch glaube ich nicht, dass er die Fragen nicht gekannt hat. Wozu brauchte er dauernd seine Zettelchen? Aber dass er dieses Rededuell ermöglicht hat, nötigt mir Respekt ab. So viel Fairness muss sein.