MÜNCHEN. Die vom Bayerischen Jugendring (BJR) in ganz Bayern organisierte U18-Wahl hat 60.000 Kinder und Jugendliche an die Wahlurnen gelockt – und ein überraschendes Ergebnis gebracht. Die AfD landete hinter der CSU und vor der SPD auf Platz zwei. Den Grünen bleibt nur Rang vier.
Die Minderjährigen konnten in mehr als 600 Wahllokalen ihre Stimmen abgegeben. Damit ist die bayerische U18-Landtagswahl die bundesweit größte. In 86 von 91 Stimmkreisen wurde gewählt. Der BJR ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
U18-Wahl: AfD springt von Platz vier auf zwei
Bei den Zweitstimmen kam die CSU auf 26,1 Prozent – etwa zehn Prozentpunkte weniger als ihr die Umfragen für die tatsächliche Landtagswahl am kommenden Sonntag voraussagen, aber rund zwei Punkte mehr als 2018.
Die AfD dagegen ist bei den Jugendlichen etwa genauso stark wie bei den Erwachsenen. Sie kam auf 15,0 Prozent und verdoppelte damit fast ihr Ergebnis von vor fünf Jahren. Damals erreichte sie 8,3 Prozent.
Grüne stürzen brutal ab
Einen starken Einbruch erlebten die Grünen, die von 23,3 auf 13,2 Prozent abstürzten. Sie liegen damit noch hinter der SPD, die auf 13,7 Prozent kommt – 2,3 Punkte mehr als 2018. Die Freien Wähler (FW) verbesserten sich von 5,4 auf 9,1 Prozent. Die FDP dagegen verlor von 6,1 auf 5,8 Prozent. Die Linke blieb unverändert bei 4,3 Prozent. Für sonstige Parteien stimmten 12,8 Prozent der Jugendlichen.
Weniger als ein Drittel wählt links
Die Mitte-rechts Parteien CSU, AfD, FW und FDP vereinigen damit 56,0 Prozent (2018: 44,0) der unter 18jährigen auf sich. SPD, Grüne und Linke kommen in dieser Altersgruppe zusammen auf 31,2 Prozent – sieben Punkte weniger als vor fünf Jahren.
Der BJR möchte mit der U18-Wahl junge Menschen an die Politik heranführen, sie für die Demokratie gewinnen und setzt sich für eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre ein. (fh)