LÜTZERATH. Kurz nach 8 Uhr hat die Räumung des von linken Braunkohlegegnern besetzten Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen begonnen. Nachdem hunderte Polizisten den Ort zunächst komplett umstellt hatten, drangen sie im Laufschritt gleichzeitig vor und weit in das von den ursprünglichen Bewohnern längst verlassene Dorf ein. Dabei trennten sie die Besetzer vor dem Camp vom Dorf ab. Inzwischen meldet die Polizei, weite Teile Lützeraths unter Kontrolle zu haben.
Lützerath-Besetzer werfen Brandsätze auf Beamte
Offenbar hatten die Besetzer nicht mit dieser Taktik gerechnet. Sie schienen zunächst überrumpelt. Dann warfen sie Steine und brennende Molotow-Cocktails auf die Beamten. Zuvor hatten sie mit einer Sirene vor dem Polizeieinsatz gewarnt. Daraufhin zogen sich die Protestierer zusammen, kletterten auf Bäume und auf Dreibeine. Sie hoffen, daß die Polizei sie dort nicht so schnell herunter bekommt. Andere ketteten sich an einem Autowrack fest.
Erstmals Molotov Cocktail Wurf auf Polizei in Lützerath pic.twitter.com/WWVNlsJF2u
— Jan A. Karon (@jannibal_) January 11, 2023
Laut Polizei befinden sich derzeit 300 Menschen in Lützerath, weitere 250 in einem Nachbarort. Darunter seien auch Militante. Trotz der Gewaltbereitschaft rückten die Beamten am Mittwochmorgen schnell vor. Sie erreichten schon eine halbe Stunde nach dem Einmarsch die Baumhäuser, in der sich die Besetzer verschanzten und Feuerwerkskörper zündeten.
Die Demonstranten wollten ihr Camp sechs Wochen gegen die Polizei verteidigen. Momentan sieht es so aus, als könnte der Einsatz deutlich schneller beendet sein.
Gestern hatte Beamte damit begonnen, Barrikaden auf dem Zufahrtsgelände wegzuräumen. Schon dabei kam es Gewalttätigkeiten der Besetzer. (fh)
In #Lützerath werden Steine und Pyrotechnik in Richtung der Einsatzkräfte geworfen. Weitere gelagerte Wurfgeschosse wurden gefunden. Unser Appell: Verhalten Sie sich friedlich. Befolgen Sie die Anweisungen der Einsatzkräfte.
— Polizei NRW AC (@Polizei_NRW_AC) January 11, 2023