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Bilanz nach Kundgebung: Lützerath: Über 70 verletzte Polizisten – Demonstranten beklagen Polizeigewalt

Bilanz nach Kundgebung: Lützerath: Über 70 verletzte Polizisten – Demonstranten beklagen Polizeigewalt

Bilanz nach Kundgebung: Lützerath: Über 70 verletzte Polizisten – Demonstranten beklagen Polizeigewalt

Polizisten gehen durch das geräumte Dorf Lützerath. Hinter ihnen gehen die Abrißarbeiten weiter.
Polizisten gehen durch das geräumte Dorf Lützerath. Hinter ihnen gehen die Abrißarbeiten weiter.
Polizisten ziehen ihre Runden durch das geräumte Lützerath und schützen die Abrißarbeiten Foto: picture alliance/dpa | Federico Gambarini
Bilanz nach Kundgebung
 

Lützerath: Über 70 verletzte Polizisten – Demonstranten beklagen Polizeigewalt

Hat die Polizei in Lützerath harmlose Demonstranten brutal angegriffen? Das werfen die Organisatoren der Kundgebung den Beamten vor und sprechen von vielen Schwerverletzten. Zahlen nennen sie nicht. Derweil geriet auch Greta Thunberg mit der Polizei aneinander.
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LÜTZERATH. Nach der von Ausschreitungen der Klima-Chaoten begleiteten Demonstration bei Lützerath haben Sicherheitskräfte und Protestler Bilanz gezogen. Demnach wurden laut der Polizei über 70 Beamten verletzt. Ein Teil der Verletzungen sei allerdings durchs Umknicken im schlammigen Boden entstanden.

Die Besetzer des ehemaligen Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau erhoben im Gegenzug schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Es seien mehrere Personen durch Polizeigewalt lebensgefährlich verletzt worden, sagte eine Demonstrationssanitäterin am Sonntag während Pressekonferenz. Genau Zahlen wolle man nicht nennen, „um vor Strafverfolgung zu schützen“, twitterte die linksradikale Agentur-Chefin Emily Laquer.

Bereits am Samstag abend hatten die Organisatoren der Kundgebung von zahlreichen Schwerverletzten und einem lebensgefährlich Verletzten berichtet. Polizisten seien nicht nur für zahlreiche Knochenbrüche verantwortlich, sondern hätten auch eine Person so stark verletzt, daß diese ohnmächtig geworden sei.

Polizeigewerkschaft ist zufrieden mit Lützerath-Einsatz

Ein Polizeisprecher sagte hingegen laut Bild-Zeitung, ein Demonstrant sei während der Kundgebung ohnmächtig geworden. Er sei im Rettungswagen abtransportiert worden. Schon kurz darauf sei klar geworden, daß keine Lebensgefahr bestanden habe.

Auf die Gewaltvorwürfe entgegnete der Sprecher der Polizei Aachen: „Wer bewußt und gewollt – nachdem er die erste Polizeikette schon durchbrochen hat – nicht anhält und weiter auf Polizeikräfte zurennt, dem muß man unterstellen, daß er die Auseinandersetzung gesucht hat.“ Das sei keine pauschale Rechtfertigung für jede einzelne Einsatzlage. „Aber zumindest eine klare Distanzierung von dem Vorwurf übertriebener und unnötiger Polizeigewalt.“

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich im Nachgang insgesamt zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes. So sei es gelungen, nach der am Mittwoch begonnenen Räumung des Protestcamps, eine erneute Besetzung zu verhindern. „Entscheidend für den Erfolg der Polizei war die Strategie, sämtlich Baumhäuser und Gebäude unmittelbar nach deren Räumung sofort abzureißen. Dadurch hatten die Braunkohlegegner keine Chance, sie erneut zu besetzen“, erläuterte Vize-GdP-Vorsitzende Michael Mertens gegenüber der Bild-Zeitung.

Thunberg-Video sorgt für Spott in sozialen Medien

In den sozialen Medien kursieren verschiedene Videos, die Polizeigewalt beweisen sollen. Neben Szenen von Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz sorgt ein Video mit den Aushängeschildern der Klimaschutzbewegung, Greta Thunberg und Luisa Neubauer, für Spott. Es zeigt die beiden umringt von Unterstützern, wie sie von Polizisten ein Stück über einen Acker weggeschubst werden.

Ein Nutzer schrieb: „Polizeigewalt ist das nicht. Vor allem keine unfaßbare. Aber unmittelbarer Zwang nach Platzverweis? Milder geht es wohl nicht.“

Weiter kommentierte ein Nutzer: „Mimimi, die haben uns geschubst. Polizeigewalt. In welcher Parallelwelt lebt ihr eigentlich?“

Der Islam-Experte Ahmad Mansour spottete: „Ja fast eine Gotteslästerung, eine Blasphemie.“ (ag)

Polizisten ziehen ihre Runden durch das geräumte Lützerath und schützen die Abrißarbeiten Foto: picture alliance/dpa | Federico Gambarini
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