BERLIN. Die Polizei hat den international gesuchten linksextremistischen Gewalttäter Simeon T. in Berlin festgenommen. Dem 22jährigen wird vorgeworfen, an den brutalen Gewaltüberfällen gegen politische Gegner in Budapest beteiligt gewesen zu sein. Die linke Schlägertruppe hatte dabei im Februar neun Menschen zum Teil schwer verletzt.
German #Antifa members are suspected to be behind the brutal beating of man in Budapest, Hungary on Feb 10. The masked militants ambushed him from behind & striked him repeatedly on the head & face using weapons. He is left severely bloodied before being maced. pic.twitter.com/qxtsAHz633
— Andy Ngô 🏳️🌈 (@MrAndyNgo) February 13, 2023
Der aus Thüringen stammende Mann wurde bei einer Wohnungsdurchsuchung in der Hauptstadt gefaßt. Die Polizei tauchte auch in Wohnungen in Jena auf. Herr des Verfahrens ist die Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Ungarn hatte gegen T. wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung einen europäischen Haftbefehl beantragt und erhalten.
Prozeß gegen deutsche Linksextremisten in Ungarn
Die Angreifer waren mit Hämmern, Pfefferspray und Schlagstöcken auf Menschen losgegangen, die sie für Teilnehmer einer Erinnerungsveranstaltung an die Schlacht von Budapest im Zweiten Weltkrieg hielten. In den Medien wurden die Linksextremisten deswegen auch „Hammerbande“ genannt.
Die ungarische Polizei konnte nach der Tat einen 29jährigen Mann und eine 26jährige Frau aus Berlin festnehmen. Die Verdächtige wurde inzwischen unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt, der Mann sitzt weiter in Untersuchungshaft. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft Budapest schwere und lebensgefährliche Körperverletzung sowie Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation vor. Demnächst kommt es zum Prozeß.
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat in Deutschland ein sogenanntes Spiegelverfahren zu den Ermittlungen in Ungarn eingeleitet und fahndet nach weiteren flüchtigen Tatverdächtigen. Simeon T. wurde aufgrund dieses deutschen Haftbefehls festgenommen. Ein Auslieferungsantrag der ungarischen Behörden liege derzeit noch nicht vor, sagte ein Sprecher der Dresdner Behörde. (fh)