ERFURT. Nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen hat die Zustimmung zur AfD ein Allzeithoch erreicht. Laut einer Insa-Befragung im Auftrag der Bild-Zeitung geben 22,5 Prozent der Deutschen an, die Partei bei der nächsten Bundestagswahl wählen zu wollen. Damit wäre sie die zweitstärkste Kraft im Bundestag hinter den zusammengefaßten Unionsparteien, die mit 27 Prozent rechnen können. Zugleich ist es der höchste jemals bei dem Institut gemessene Wert für die Partei.
Auf Platz drei landet die SPD mit 17 Prozent, dahinter kommen die Grünen mit 13,5 Prozent und die FDP mit sechs Prozent. Die Linkspartei könnte mit fünf Prozent knapp wieder in den Bundestag einziehen – die Freien Wähler dagegen würden mit drei Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Scholz zu AfD-Erfolgen: Es geht um „Verteidigung der Demokratie“
Unterdessen zeigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die Landtagswahlergebnisse der AfD besorgt. Während des Besuchs des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron mahnte er an, es gehe nun um die „Verteidigung der Demokratie“.
Die Zuwanderung werde benötigt, damit Deutschlands Wirtschaft nicht schrumpfe: „Wir müssen natürlich darauf achten, daß wir die Fachkräfte aus anderen Ländern bekommen.“ Zugleich betonte Scholz, Staaten, die „denjenigen, die verfolgt werden, Schutz gewähren“, müßten dafür Sorge tragen, daß die irreguläre Migration zurückgedrängt werde. Die Zahl derjenigen, die als Asylsuchende nach Deutschland kommen, sei zu hoch, so der Bundeskanzler. (kuk)