BERLIN. Die radikalen Klimaschützer des „Aufstands der letzten Generation“ haben weitere Proteste angekündigt. „Wir befinden uns in einem unfaßbaren Notfall, und es ist Zeit, öffentlich Alarm zu schlagen“, betonte die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, gegenüber der taz. „Wir schaffen es weiterhin jeden Tag, Autobahnen zu blockieren. Ich denke, der Stadt wird klar, daß man uns hier nicht so einfach wegkriegt.“
FEUERALARM IM BUNDESTAG!
Das hier ist keine Übung – es besteht Lebensgefahr! Wenn Sie diesen Alarm ignorieren, werden Unzählige sterben.
Bewahren Sie bitte Ruhe und ergreifen Sie die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen #FürAlle: pic.twitter.com/PTcHtMfA40
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) October 10, 2022
Zuletzt hatte die Gruppierung für Aufsehen gesorgt, als sie den Feueralarm im Reichstagsgebäude auslöste. Die Aktion habe die Dringlichkeit ihres Anliegens vor Augen geführt, sagte Hinrichs weiter.
„Letzte Generation“ will „jede friedliche Methode“ nutzen
Die Blocken auf Autobahnen planten sie fortzuführen, bis die Bundesregierung ihren Forderungen nach mehr Klimaschutz nachgebe. „Wir werden weiterhin jede friedliche Methode nutzen, um der Öffentlichkeit klarzumachen, daß wir uns im Klimanotfall befinden. Wenn die Regierung nicht einmal die einfachsten Sicherheitsmaßnahmen umsetzt, müssen und werden wir weiter Alarm schlagen.“
Mittlerweile beteiligten sich rund 500 Personen an den Protesten. Im Januar seien es noch 30 gewesen. „Das sind alles Menschen, die nicht nur ein Mal auf eine Demo gehen, sondern die sich dem zerstörerischen Kurs entgegensetzen. Sie sind aus dem ganzen Land nach Berlin gekommen, bereit, Widerstand zu leisten und auch die Konsequenzen dafür zu tragen“, stellte die radikale Klimaschützerin klar.
Hinrichs: Wir werden bespuckt, aber auch gelobt
Zudem positionierten sich immer mehr Deutsche zu den Protesten, „im Guten wie im Schlechten“. Es gebe zahlreiche Autofahrer, die ausstiegen, die Blockierer beschimpften und bespuckten. Andererseits erhielten sie auch viel Lob und Zuspruch.
Für ihr Ziel seien sie bereit, auch Gerichtsverfahren in Kauf zu nehmen. „Wir verfolgen den legitimen Zweck, die Katastrophe abzuwenden, also wollen wir auch in den Gerichten darüber verhandeln. Die Gerichte, die in der Demokratie das Korrektiv für staatliches Handeln sind, müssen sich mit der Klimakatastrophe beschäftigen“, sagte Hinrichs. (zit)