BERLIN. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die hohen Kosten für die Lieferung von Flüssiggas nach Deutschland kritisiert. Sogar „befreundete Länder“ verlangten teils „Mondpreise“, sagte er der Osnabrücker Zeitung. Von seiner Seite aus herrsche Redebedarf.
Die USA hätten sich an die Bundesrepublik gewandt, als die Ölpreise stark gestiegen seien. Daraufhin seien in Europa nationale Reserven angezapft worden. „Ich denke, eine solche Solidarität wäre auch zur Dämpfung der Gaspreise gut“, betonte der Grünen-Politiker mit Blick auf die Regierung in Washington.
Habeck: Marktmacht der EU ist gewaltig
Die EU müsse zudem „ihre Marktmacht bündeln und ein kluges und synchronisiertes Einkaufsverhalten der EU-Staaten orchestrieren, damit sich einzelne EU-Länder nicht gegenseitig überbieten und die Weltmarktpreise hochtreiben“. Die Marktmacht der Mitgliedsstaaten sei „gewaltig“.
Welche Länder er neben den USA mit seiner Kritik noch meint, ließ Habeck offen. Nach dem Wegfall Rußlands als wichtiger Gaslieferant bezieht die Bundesrepublik derzeit vor allem Gasimporte aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Aktuell sind Deutschlands Gasspeicher zu 90 Prozent gefüllt. (zit)