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Bei Gaslieferstopp aus Rußland: Wirtschaftsvereinigung warnt vor Wegfall von fünf Millionen Stellen

Bei Gaslieferstopp aus Rußland: Wirtschaftsvereinigung warnt vor Wegfall von fünf Millionen Stellen

Bei Gaslieferstopp aus Rußland: Wirtschaftsvereinigung warnt vor Wegfall von fünf Millionen Stellen

Eine aktuelle Studie gibt eine düstere Prognose ab: Einen Boykott von russischem Gas könne Deutschland sich nicht leisten Foto:picture alliance/dpa | Stefan Sauer
Eine aktuelle Studie gibt eine düstere Prognose ab: Einen Boykott von russischem Gas könne Deutschland sich nicht leisten Foto:picture alliance/dpa | Stefan Sauer
Eine aktuelle Studie gibt eine düstere Prognose ab: Einen Boykott von russischem Gas könnte Deutschland sich nicht leisten Foto:picture alliance/dpa | Stefan Sauer
Bei Gaslieferstopp aus Rußland
 

Wirtschaftsvereinigung warnt vor Wegfall von fünf Millionen Stellen

Deutschland drohen einer Studie zufolge über fünf Millionen neue Arbeitslose, sollten Gasimporte aus Rußland ausbleiben. Deutschland sei bei der Erdgasversorgung mit einer Importquote von 89 Prozent nahezu komplett abhängig von ausländischen Lieferungen.
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MÜNCHEN. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) hat vor einem massiven Wegfall von Arbeitsplätzen im Falle eines Gaslieferstopps aus Rußland gewarnt. Rund 5,6 Millionen Stellen könnten aus diesem Grund gestrichen werden, prognostizierte die VBW.

Den Berechnungen zufolge, würde ein Importboykott russischen Gases zudem die deutsche Wirtschaftsleistung um 12,7 Prozent reduzieren. Ein sofortiger Verzicht auf den Rohstoff würde die Glas-, Roheisen,- und Stahlindustrie besonders hart treffen: In diesen Branchen lägen die Verluste bei fast 50 Prozent.

Deutsche Wirtschaft ist abhängig von Importen

Deutschland sei bei der Erdgasversorgung mit einer Importquote von 89 Prozent nahezu komplett abhängig von ausländischen Lieferungen, gibt die VBW zu Bedenken. Die Einfuhr erfolge ausschließlich über Pipelines. Im Jahr 2021 war Rußland mit Abstand der größte Importeur mit einem Heizwert von 424 Terrawattstunden (TWh), gefolgt von Norwegen mit 275, den Niederlanden mit 82 und Belgien mit 18 TWh.

Bei der inländischen Gasförderung in Deutschland gebe es einen „konstanten Rückgang“. Deutschland müsse dringend neue Förderquellen erschließen, um langfristig unabhängiger vom Ausland sein zu können, heißt es in der VBW-Studie. Die Auffindung, Erschließung und Genehmigung neuer Gasquellen dauere allerdings „mindestens drei Jahre“.

Verband fordert Abkehr vom Koalitionsvertrag

Zudem sei bei dem Thema eine Abkehr vom Koalitionsvertrag notwendig, weil dieser keine neuen Genehmigungen für Öl- und Gasbohrungen jenseits der bereits erteilten Rahmenbetriebserlaubnisse für Nord- und Ostsee vorsehe, mahnt die Vereinigung an. Eine dauerhafte Steigerung der inländischen Förderung sei ohne Einstieg in die Fracking-Technologie in Deutschland nicht zu erwarten und könne vor allem kurzfristig nicht signifikant dazu beitragen, den Ausfall der russischen Gasmengen zu kompensieren.

Um Energie zu sparen, empfiehlt die VBW, die Raumtemperaturen in Hotels, Gaststätten und Privathaushalten um zwei Grad zu senken. Notfalls könne die Einsparung in der Stromerzeugung gemäß einem aktuellen Gesetzesentwurf „im Krisenfall sogar erzwungen werden“. Am wichtigsten sei es, einen Stillstand der Fabriken zu verhindern. (st)

Eine aktuelle Studie gibt eine düstere Prognose ab: Einen Boykott von russischem Gas könnte Deutschland sich nicht leisten Foto:picture alliance/dpa | Stefan Sauer
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