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Sorge vor Blackout: Atomausstieg: Habeck läßt zwei Kraftwerke am Netz

Sorge vor Blackout: Atomausstieg: Habeck läßt zwei Kraftwerke am Netz

Sorge vor Blackout: Atomausstieg: Habeck läßt zwei Kraftwerke am Netz

Atomausstieg beibehalten? Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Bundestag. Offenbar erwägt er, nun doch Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen.
Atomausstieg beibehalten? Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Bundestag. Offenbar erwägt er, nun doch Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwägt offenbar, nun doch Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Sorge vor Blackout
 

Atomausstieg: Habeck läßt zwei Kraftwerke am Netz

Wirtschaftsminister Habeck gibt doch noch nach und erlaubt den Weiterbetrieb zumindest zweier AKW. Den totalen Atomausstieg hat er nun auf Mitte April verschoben.
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BERLIN. Bisher haben die Grünen einen Weiterbetrieb der verbliebenen drei deutschen Kernkraftwerke über den 31. Dezember hinaus ab gelehnt. Nun aber, da der Atomstrom aus Frankreich knapp zu werden droht, hat Wirtschaftsminister Robert Habeck den Weiterbetrieb der Meiler Isar 2 und Neckarwestheim erlaubt. Sein Ministerium teilte gestern Abend mit, der Politiker habe sich mit den Betreibern „auf ein Konzept für eine Einsatzreserve verständigt“.

Demnach sollen die beiden Atomkraftwerke über den 31. Dezember hinaus „bis längstens zum 15.04.2023 weiter im Markt betrieben werden können“. Damit stehen sie nun bereit, um einen drohenden Stromnetzengpass in Süddeutschland zu verhindern. Um die Reserve zu ermöglichen, würden die Betreiber „ab sofort alles Erforderliche in die Wege leiten“, sagte Habeck später selbst. Das dafür nötige Gesetz werde „zügig auf den Weg“ gebracht.

Deutschland mit „hoher Versorgungssicherheit“

Außerdem beobachte man die Lage im deutschen und europäischen Stromsystem genau. „Deutschland hat insgesamt eine hohe Versorgungssicherheit im Strombereich, die Lage muß aber immer im Zusammenspiel mit den europäischen Nachbarn betrachtet werden.“ Zuvor hatte der Minister bei einer Klimakonferenz des Spiegel und der Boston Consulting Group beklagt, schon jetzt fehle Atomstrom aus Frankreich.

Das Nachbarland habe in den vergangenen Jahren weniger Elektrizität geliefert als angekündigt. „Das macht mir also schon große Sorgen“, gestand Habeck. Auf die Nachfrage, ob der Streckbetrieb damit wahrscheinlich werde, sagte Habeck: „Jedenfalls wird es nicht unwahrscheinlicher.“ Ein paar Stunden später kam dann die offizielle Bestätigung seines Hauses.

Bis zuletzt hatten alle Spitzenvertreter der Grünen darauf beharrt, daß der einst von einer CDU/CSU-FDP-Bundesregierung beschlossene Atomausstieg durchgezogen wird. Damit sollten die letzten drei verbliebenen Kernkraftwerke zum Jahresende abgeschaltet werden. Nun wird dies zunächst nur für den Reaktor Lingen im Emsland gelten. Die Anlagen in Bayern und Baden-Württemberg sollen Mitte April 2023 folgen. Dann wird in Deutschland tatsächlich kein Strom mehr aus Atomenergie gewonnen. (fh)

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwägt offenbar, nun doch Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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