Die Dame mag fragwürdig sein und ist anscheinend auch noch ausgerechnet von Großinvestor George Soros unterstützt worden – was nicht zu ihrer (wirklichen oder angedichteten) Israel-Gegnerschaft passt. Was mich mehr aufregt als die Dame und ihr Netzwerk, ist die Tendenz des Artikels von Herrn McMahon: Für ihn ist nämlich die Stellung zu Israel ein Unterscheidungskriterium dafür, ob ein Politiker „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten ist. Wandelt die JF hiermit auf den philosemitisch engen, angstbesetzten Spuren des Springer-Verlags – wodurch die vielfältige, umstrittene, provokative Weite möglicher journalistisch-publizistischer Perspektiven auf einen schmalen neokonservativen Rahmen schrumpft? Würde man nämlich jenes Kriterium konsequent anwenden, müsste man nicht nur Frau Ataman in die Pfanne hauen, sondern auch so weitherzige und ehrenwerte Politiker wie Jürgen Möllemann, Kurt Waldheim, Bruno Kreisky, Olof Palme, Norbert Blüm, Jörg Haider, Jeremy Corbyn, Jean-Luc Melenchon – bloß weil die Genannten in Nahost-Fragen einen integrativen, multilateralen Standpunkt einnahmen oder einnehmen, anstatt sich auf die Interessenlage und Perspektive eines einzigen Nahost-Staates zu konzentrieren.