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Migration: Trotz Schutzanspruch in EU-Land: Deutschland kümmert sich um Tausende Asylsuchende

Migration: Trotz Schutzanspruch in EU-Land: Deutschland kümmert sich um Tausende Asylsuchende

Migration: Trotz Schutzanspruch in EU-Land: Deutschland kümmert sich um Tausende Asylsuchende

Asylsuchende auf der griechischen Insel Moria
Asylsuchende auf der griechischen Insel Moria
Asylsuchende auf der griechischen Insel Moria Foto: picture alliance / NurPhoto | Nicolas Economou
Migration
 

Trotz Schutzanspruch in EU-Land: Deutschland kümmert sich um Tausende Asylsuchende

Deutsche Behörden müssen sich derzeit um Tausende Asylbewerber kümmern, obwohl diese bereits einen Schutzanspruch in Griechenland erhalten haben. Deutschland kann die Betroffenen jedoch nicht zurückschicken.
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BERLIN. Deutsche Behörden müssen sich derzeit um Tausende Asylbewerber kümmern, obwohl diese bereits einen Schutzanspruch in Griechenland erhalten haben. In den vergangenen zehn bis elf Monaten betraf dies rund 27.500 Ausländer, berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Nach den Urteilen zweier Oberverwaltungsgerichte darf Deutschland derzeit keine Migranten nach Griechenland zurückschicken. Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen begründete dies Anfang des Jahres damit, daß den Asylsuchenden in dem EU-Land „die ernsthafte Gefahr einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung drohe“. Ähnlich urteilten die Richter in Niedersachsen, laut denen die elementarsten Bedürfnisse wie „Bett, Brot, Seife“ in Griechenland nicht befriedigt werden könnten.

Dem Bericht zufolge hatten sich Beamte nordeuropäischer Sicherheitsbehörden zuletzt beschwert, daß Griechenland in hoher Zahl Asylbescheide ausstelle, um seine Migrantenlager zu entlasten. Erhält ein Antragsteller eine positive Antwort, kann er sich in der EU frei bewegen. Die Betroffenen kommen laut dem Bundesinnenministerium aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Somalia, Iran, dem Jemen und der Türkei. Sie würden mit Flugzeugen nach Italien und von dort mit Bussen nach Deutschland gelangen.

„Gerichte sollten sich ein wirkliches Bild von der Praxis in Griechenland machen“

Ein Sprecher des Innenministeriums teilte der Bild-Zeitung mit, Minister Horst Seehofer (CSU) stünde dazu mit dem griechischen Migrationsminister Notis Mitarakis im Austausch. Der langjährige EU-Abgeordnete Elmar Brok (CDU) kritisierte: „Die deutschen Gerichte sollten sich ein wirkliches Bild von der Praxis in Griechenland machen, statt weltfremde Urteile zu fällen, die das europäische Asylsystem gefährden und auf den Kopf stellen.“ Die zuständige EU-Kommissarin Ylva Johansson rief er dazu auf, „sofort einen Sonderbericht über diese unerhörte Praxis Griechenlands vorzulegen“.

Deutschland verzeichnet derzeit wieder einen erhöhten Migrantenzuzug. Die Behörden registrieren etwa zunehmende illegale Grenzübertritte aus Polen. Das Land Berlin ist aktuell wieder auf der Suche nach Flüchtlingsunterkünften. (ls)

Asylsuchende auf der griechischen Insel Moria Foto: picture alliance / NurPhoto | Nicolas Economou
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