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„Diskriminierend und rassistisch“: Studie der Universität Rostock zu Farbigen im Fernsehen ruft Empörung hervor

„Diskriminierend und rassistisch“: Studie der Universität Rostock zu Farbigen im Fernsehen ruft Empörung hervor

„Diskriminierend und rassistisch“: Studie der Universität Rostock zu Farbigen im Fernsehen ruft Empörung hervor

"Tatort"-Darstellerinnen Maria Furtwaengler (r.) und Florence Kasumba: Eine Studie der Universität Rostock untersucht den Anteil von Farbigen in TV-Produktionen Foto: picture alliance / | -
"Tatort"-Darstellerinnen Maria Furtwaengler (r.) und Florence Kasumba: Eine Studie der Universität Rostock untersucht den Anteil von Farbigen in TV-Produktionen Foto: picture alliance / | -
„Tatort“-Darstellerinnen Maria Furtwaengler (r.) und Florence Kasumba: Eine Studie der Universität Rostock untersucht den Anteil von Farbigen in TV-Produktionen Foto: picture alliance / | –
„Diskriminierend und rassistisch“
 

Studie der Universität Rostock zu Farbigen im Fernsehen ruft Empörung hervor

Wegen einer Studie zur Repräsentanz von Migranten im deutschen Fernsehen sehen sich die Verantwortlichen der Universität Rostock Rassismusvorwürfen ausgesetzt. Ihnen wird vorgeworfen, für ihre Untersuchung selbst eine diskriminierende Methodik verwandt zu haben. Die Hochschule verteidigt sich.
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ROSTOCK. Eine Studie des Instituts für Medienforschung an der Universität Rostock über Migranten im deutschen Fernsehen hat für Empörung gesorgt. Da die Macher Personen in einer Tabelle nach ethnischen Merkmalen ordneten, ernteten sie Rassismusvorwürfe. „Die Kategorisierung eines Menschen anhand fragwürdiger äußerer Merkmale in eine ebenso fragwürdige Typologie ist wissenschaftlich betrachtet vollkommener Unsinn. Man kann niemanden anhand der Haut-, Haar- oder Augenfarbe einer Region oder einer ethnischen Gruppe zuordnen“, sagte die Ethnologin Susanne Schröter der Bild-Zeitung.

So etwas geschehe auch in der Zuschreibung von Außen nicht. Das Ganze sei hochgradig konstruiert, bar jeglicher empirisch überprüfbarer Grundlage und politisch nichts anderes als ein paternalistischer neuer Rassismus.

Der Historiker Jörg Baberowski nannte die Methodik der Studie „diskriminierend und rassistisch“. Das erinnere ihn „an die finsterste Epoche des 20. Jahrhunderts“.

Rostocker Studie beklagt zu geringen Frauenanteil

Die Hochschule rechtfertigte die Praxis der Untersuchung. „Wir haben mit unserer Methode die Forderung von Antidiskriminierungsaktivisten erfüllt, ihre Marginalisierung sichtbar zu machen. Denn die Diskriminierung, die Schwarze & PoC („People of Color“) Personen im echten Leben erfahren, macht sich eben genau an Zuschreibungen von Äußerlichkeiten fest.“

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß Menschen mit Migrationshintergrund und Farbige im TV-Programm unterrepräsentiert sind. So haben laut der Erhebung elf Prozent der Hauptfiguren einen Migrationshintergrund, wobei ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bei 26 Prozent liegt. Farbige, die zehn Prozent der Bevölkerung stellten, machten nur fünf Prozent der Protagonisten aus.

Im Oktober 2020 kritisierte eine Untersuchung der Universität Rostock, daß Frauenbilder in Streaming-Serien keine große Vielfalt aufwiesen. Weibliche Charaktere in den Produktionen von Netflix, Amazon Prime und Sky seien demnach meist jung, schlank und leicht bekleidet. Zudem hätten sie eher Berufe wie Verkäuferin, Lehrerin oder Krankenschwester ausgeübt statt als Politikerinnen oder Naturwissenschaftlerinnen zu arbeiten. (ag)

„Tatort“-Darstellerinnen Maria Furtwaengler (r.) und Florence Kasumba: Eine Studie der Universität Rostock untersucht den Anteil von Farbigen in TV-Produktionen Foto: picture alliance / | –
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